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Contrada Viadotto Pietrafitta
71010 Ischitella FG
Apulien
Italien
Breitengrad 41° 54' 40" N (41.91112586)
Längengrad 15° 55' 17" E (15.92145895)
Dichte grüne Wälder, blendend weiße Felsen vor azurblauem Wasser, eine atemberaubende Steilküste - das Vorgebirge ist ein Juwel unter den landschaftlichen Schätzen Italiens. Der Gargano schiebt sich weit in die Adria hinaus. Die Nordküste ist touristisch sehr erschlossen. Ende September schließen Campingplätze und Restaurants und die Sonnenschirme werden eingemottet. Dabei bringt der Oktober meist noch schöne Tage und die Adria ist warm genug, um noch einmal in die Wellen zu springen.
Von Termoli, Vieste und Rodi Garganico fahren Boote zu den beiden bewohnten Tremiti-Inseln San Domino und San Nicola, etwa 20 km vor der Nordküste des Gargano. Außerdem gehören zu dem Archipel in der Adria die felsigen Eilande Capraia, Cretaccio, La Vecchia sowie Pianosa. Weithin sichtbar ist der Leuchtturm von San Domino. Die von lichten Pinienwäldern geprägte, größte Insel bietet eine gute touristische Infrastruktur. Die Mauern von San Nicola hingegen scheinen aus dem Fels emporzuwachsen. Vom Hafen führen steile Treppen und holprige Gassen hinauf zum Benediktinerkloster Santa Maria a Mare (9. Jh.). Die Kirche zieren hübsche Fußbodenmosaike (11. Jh.) mit Fischen, Vögeln, Pflanzen und Greifen. Traumhafte Tauchreviere begeistern vor Capraia an der Punta Secca und in der Cala dei Turchi. Die Gewässer rund um die Inseln stehen unter Naturschutz.
Westlich von Rodi Garganico erstreckt sich die Lagunenlandschaft mit den Seen von Varano und Lesina, die nur durch drei Kanäle mit der Adria verbunden sind. In den flachen Mischwasserseen werden Miesmuscheln und Aale gezüchtet. Auf der dicht mit Pinien und Eukalyptus bewachsenen und Sandstränden gesäumten 22 km langen Landzunge, die den Lago di Varano vom Meer trennt, reihen sich Campingplätze aneinander. Ruhiger geht es auf der schmalen kargen Sanddüne von Lesina zu. Der gleichnamige Binnenort, der sich in den See schiebt, strahlt freundliche Gelassenheit aus.
Die umtriebige Hafenstadt wurde im 13. Jh. nach einem Erdbeben von König Manfred, Sohn Friedrichs II., neu gegründet. An die Vorgängerstadt erinnern zwei Attraktionen südwestlich des Zentrums auf dem Areal des antiken Sipontum. Die Kirchen Santa Maria Maggiore di Siponto und San Leonardo di Siponto (beide 11. Jh.) waren wichtige Zwischenstopps für Wallfahrer und Kreuzritter. Architektonische Gestaltungselemente wie die Rautenfenster in den Blendbogen bei Santa Maria Maggiore und das durch feine Steinmetzarbeiten betonte Nordportal von San Leonardo dienten zahlreichen späteren Kirchenbauten der Region als Vorbild. Das Museo Nazionale Archeologico im Castello Svevo Angioino am Hafen widmet sich der Vorgeschichte des Gargano und der Kultur der Daunier im 9.-4. Jh. v. Chr. Dieses Volk illyrischer Abstammung hinterließ zahlreiche steinerne Stelen mit ornamentalen und figürlichen Ritzzeichnungen.
Schon seit Jahrhunderten kommen Wallfahrer in das entlegene Bergstädtchen, weil hier im 5. Jh. in einer Höhle der Erzengel Michael erschienen sein soll. Im 9. Jh. entstand ihm zu Ehren an dieser Stelle ein Kloster und das Santuario di San Michele. Die Grottenkirche betritt man durch eine wunderschöne Bronzetür (1076) mit 24 Reliefs zur Michaelslegende. Zum Schutz des Heiligtums erbauten die Normannen im 9. Jh. das imposante Castello, in dem ein Besucherzentrum des Nationalparks Gargano untergebracht ist. Ihm zu Füßen erstreckt sich das malerische Quartiere Junno mit seinen weiß im Sonnenlicht leuchtenden, spitzgiebeligen Reihenhäusern aus dem 16./17. Jh.
Jedes Jahr pilgern Millionen Gläubige zum hl. Padre Pio (1887-1968), dessen Leichnam in einem Glassarg in der Chiesa di San Pio da Pietrelcina ruht. Das bärtige Konterfei des Kapuzinermönchs, der hier im Ort ein Hospital zur kostenlosen Versorgung Bedürftiger errichtete, ist in Italien allgegenwärtig. Der großzügige Vorplatz der von Renzo Piano für 7000 Menschen entworfenen Kirche, bietet eine großartige Aussicht über die weiten Ebenen des Tavoliere.
Wahrzeichen des Gargano und der Touristenhochburg Vieste ist der Pizzomunno (Spitze der Welt). Der 20 m hohe, strahlend weiße Kalkfelsen erhebt sich direkt vor dem goldgelben Sandstrand zu Füßen der Altstadt, die auf einer hohen Klippe thront. Blickfang zwischen den verwinkelten Gassen ist die Cattedrale Santa Maria Assunta aus dem 11. Jh. mit schönen frühromanischen Kapitellen. Das unter Friedrich II. zur Küstenbefestigung errichtete und im 16. Jh. ausgebaute Castello bietet eine schöne Aussicht auf kilometerlange Strände. An der zerklüfteten Südküste zwischen Vieste und Mattinata haben Wind und Wasser teils bizarre Spitzen, Bögen und Grotten aus dem Kalkstein geformt. Hier verbergen sich kleine Badebuchten und Kiesstrände. In Vieste werden Bootsausflüge entlang der Küste und zu den Tremiti-Inseln angeboten.
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