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Chemin de La Borde 10
45420 Batilly-en-Puisaye
Centre-Val-de-Loire
Frankreich
Breitengrad 47° 36' 55" N (47.61555)
Längengrad 2° 53' 2" E (2.88396)
Im 11. Jh. wurde am Ufer der Loire ein Benediktinerkloster gegründet, das wegen der Unterstützung der Armen La Charité (Barmherzigkeit) genannt wurde. Es stieg zum zweitwichtigsten Benediktinerkloster nach Cluny auf. In den Religionskriegen und während eines verheerenden Brands (1559) fiel die Kirche in Schutt und Asche. In den Ruinen entfaltete sich neues Leben: Die Place Ste-Croix war einmal das Langhaus der Kirche. Und noch immer beherrscht der mächtige Westturm der einstigen Klosterkirche das Loire-Panorama. Die hübscheste Stadtansicht eröffnet sich von der Steinbrücke (16.-18. Jh.) aus, die den Strom überquert.
Bei Briare kann man eine ›fließende Brücke‹ bewundern, auf der Kanalschiffe die Loire überqueren. Die wie ein Kanal über die Loire gesetzte Brücke wurde vom Erbauer des Pariser Eiffelturms, dem Ingenieur Gustave Eiffel, im Jahr 1897 erbaut. Sie ist nahezu 663 m lang und 11 m breit. Fußgänger können längs der Fahrrinne auf beiden Seiten über die Brücke spazieren.
Der Naturpark Boutissaint im Herzen der Region Puisaye umfasst rund 400 ha Wald. Seine Besonderheit ist die Vielfalt der Baumarten, darunter jahrhundertealte Eichen mit mächtigen Stämmen von bis zu 4 m Umfang, riesige Douglasien, Fichten, Buchen, Kirschen, Kastanien sowie Sumpfzypressen, deren spiralförmig um die Zweige angeordneten Blätter im Spätherbst eine ziegelrote Farbe annehmen. Bevölkert wird der Wald von Mufflons, Wisenten, Hirschen, Rehen, Wildschweinen und 400 anderen europäischen Tierarten, die teils in Gehegen leben, teils in Freiheit im Hubertus-Wildpark.
Im nüchternen Ziegelbau des Schlosses ist das Jagdmuseum (Musée International de la Chasse) untergebracht. Antike Waffen, 500 Trophäen, Jagdhörner und Gemälde der Barockmaler Francois Desportes und Jean-Baptiste Oudry veranschaulichen die Geschichte und Techniken des einst königlich genannten Sports.
Das Städtchen Sancerre thront auf einem Hügel in den Weinbergen und ist schon von Weitem zu sehen. Einer der renommiertesten Weißweine der Loire-Region trägt seinen Namen. Mit seinen Straßencafés, Restaurants und kleinen Läden zieht der Weinort Sancerre viele Touristen an. Auf der Nouvelle Place kann man die verlockenden Auslagen der Weinhändler studieren und dann bei einem Glas Sancerre gemütlich das Treiben auf dem Platz beobachten. Von der Aussichtsterrasse Esplanade Porte César öffnet sich der Blick weit über das Loiretal. Rund umd Sancerre scharen sich Dörfer wie Chavignol – von hier stammt der Ziegenkäse Crottin du Chavignol – und Saint-Satur mit stattlichen Winzerhöfen.
Gien bietet eine der typischen Stadtansichten der Loire: niedrige Häuser mit hohen Ziegelschornsteinen hinter der grünen Girlande einer Platanenallee, überragt von Kirche und Schloss. Im recht bescheidenen Ziegelbau des Schlosses widmet sich das Musée International de la Chasse allen Aspekten rund um die Jagd. Zu sehen sind alte Waffen, Trophäen, Jagdhörner und Gemälde, welche die Geschichte und verschiedene Varianten des einst königlichen Sports illustrieren. Berühmt ist Gien auch als Stadt der Fayencen: Mit einer Auswahl solcher historischer kunsthandwerklicher Keramiken veranschaulicht das Musée de la Faïencerie, welches im Felsenkeller der alten Fayencefabrik eingerichtet ist, rund 200 Jahre Fayencekunst sowie den Wandel von Form, Dekor und Technik.
In der Stille der Puisaye (so heißt die hügelige Landschaft zwischen der Loire und Auxerre) kam Colette (1873-1953) zu Welt. Als junges Mädchen ließ sie die heimatlichen Wiesen, Äcker, und Wälder hinter sich, um in Paris zur Erfolgsautorin aufzusteigen. In St-Saveur-en-Puisaye dreht sich alles um die berühmte Tochter des Orts. Die Straße ihrer Kindheit heißt Rue Colette. Das Schloss ist heute das Musée Colette. Zu sehen sind das rote Schlafzimmer der Autorin und der Salon ihrer Wohnung im Pariser Palais-Royal. Aus einem Lautsprecher tönt ihre Stimme, unverwechselbar wegen des burgundischen Akzents, der jedes »R« kräftig rollen lässt.
Ein Ausflug führt wenige Kilometer südöstlich von Gien nach Briare. Beim Bau der 1897 eingeweihten Kanalbrücke mit ihren gusseisernen Laternen und steinernen Obelisken war das Ingenieurbüro von Gustave Eiffel beteiligt. Am Port de Plaisance von Briare bieten Vergnügungsboote Fahrten auf den Kanälen an.
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