Villaggio Campeggio Punta Alice

Steile Haarnadelkurven gilt es auf dem Weg durch die rauen Berge der Sila Greca bis nach Rossano (37.000 Einw.) zu bezwingen. Als Belohnung gibt es eine Altstadt mit reichem byzantinischem Erbe. Rossano war bis ins 11. Jh. Zentrum der Basilianermönche.

Der größte Ort in der Sila, San Giovanni in Fiore (17.000 Einw.), geht zurück auf ein Zisterzienserkloster, das Gioacchino da Fiore Ende des 12. Jh. gründete. Sein Grab befindet sich in der schlichten romanisch-gotischen Abteikirche. Die Firma Caruso im Ort bietet Stoffe und Teppiche auch im Direktverkauf.

Am östlichen Rand der Sila träumt Santa Severina auf einem Kalkfelsen 326 m hoch über dem Neto-Tal von seiner Vergangenheit als byzantinischer Bischofssitz. Auf die Byzantiner geht das Kastell zurück, der barocke Dom birgt eine Taufkapelle aus dem 7./8. Jh.

Die Halbinsel Isola di Capo Rizzuto ist ein bevorzugtes Ziel von Naturfreunden und Tauchern, denn vor der Küste lockt das 15 000 ha große, bis zu 100 m tiefe Meeresschutzgebiet Riserva Naturale Marina Capo Rizzuto. Zum Lebensraum der Fische, Korallen und Muscheln gehören auch Zeugnisse der Vergangenheit wie antike Marmorblöcke und Amphoren. Das Besucherzentrum in der gewaltigen Festung Le Castella auf der Insel informiert über Tauch- und Schnorcheltouren und Fahrten mit dem Glasbodenboot. Am Festland über dem Strand steht die Torre Vecchia, ein runder bulliger Wachturm des 16. Jh., auf scharfkantigem Unterbau.

Die am Hang errichtete Kirche San Marco aus dem 10. Jh. hat fünf Flachkuppeln auf Trommeln und drei Apsiden. Wie die Cattolica von Stilo gilt San Marco als Meisterwerk byzantinischer Baukunst in Kalabrien.

Im Schutz des mächtigen Castello di Carlo V aus dem 16. Jh. liegt die Hafenstadt Crotone (62 000 Einw.). Entlang der Uferstraße Via Cristoforo Colombo gibt es Strandbäder, Bars und Restaurants. Im Porto Vecchio schaukeln weiße Segeljachten. Die Kapelle am Capo Colonna barg einst die byzantinische Ikone ›Madonna di Capo Colonna‹, doch 1519 wurde sie in den Duomo gebracht, als dessen Kultbild sie seitdem verehrt wird. Alle sieben Jahre am 3. Maisonntag, das nächste Mal 2024, kehrt die Ikone in einer Prozession zum Capo Colonna zurück.

Eine einzelne dorische Säule markiert den Standort des Tempio di Hera Lacinia, des Hauptheiligtums der griechischen Stadt Kroton aus dem 6. Jh. v. Chr. Funde von den Ausgrabungen am Tempelbezirk kann man heute im Museum am Parco Archeologico und im Archäologischen Museum von Crotone besichtigen.

In der Abbazia Florense hat das ethnologische Museo Demologico seinen Sitz. Es dokumentiert Geschichte und Traditionen der Sila-Bewohner. Unter den Exponaten sind auch schöne Webarbeiten.