30 Jahre Mauerfall: Camping in Ost- und Westdeutschland
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Alter der Kinder bei Abreise:
Vor gut 30 Jahren demonstrierten die Bürger in der DDR friedlich für eine Wende. Am 9. November 1989 fiel schließlich die Mauer. Doch auch 30 Jahre nach dem Mauerfall spricht man über Unterschiede zwischen Ost und West – auch beim Thema Camping.
Fakt ist: Unterschiede gibt es auch heute und das nicht nur bei Gehältern oder der Kinderbetreuung. Auch in der Campingplatz-Landschaft findet man noch immer Differenzen. Doch wer jetzt glaubt, dass der Osten in Sachen Qualität hinterher hinkt, wird staunen.
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Campingurlaub im Osten und Westen – ein kurzer Blick zurück
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In der DDR war selbst der Urlaub überwiegend vom Staat kontrolliert. Eine Reise ins Ausland war nur begrenzt möglich. Familien verbrachten in der Regel ihre Ferien in einem der vielen Erholungsheime, die Plätze waren jedoch begrenzt. Auch auf Grund des Mangels an Ferienplätzen war Campingurlaub in der DDR sehr beliebt. Doch selbst Campingplätze wurden staatlich zugewiesen.
Zu den beliebtesten Reisezielen gehörte die Ostsee. Kein Wunder: Die Strände dort waren die einzigen Meeresstrände auf dem Staatsgebiet der DDR. Und wie war’s im Westen? Die Pauschalreise mit Rundum-Versorgung war lange der Trend. Mindestens eine Urlaubsreise pro Jahr gehört für den Westdeutschen seitdem zum Lebensstil dazu.
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Im Osten bleiben Camper länger und zahlen weniger
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Ganz gleich ob Osten oder Westen, die Lust am Campen ist heute größer denn je. So schätzen die Westdeutschen heute genau das, was schon früher die Ostdeutschen fühlten, wenn sie Campingurlaub gemacht haben: ein Gefühl von Freiheit und
Unabhängigkeit. Auch ist das Bedürfnis nach Ruhe, Natur und Individualität heute größer denn je. Am liebsten campen die Deutschen (74,7 Prozent) aber im eigenen Land, wie der Camping-Kompass 2019 von PiNCAMP verrät.
Das Statistische Bundesamt hat dazu ermittelt, dass der Anteil deutscher Urlauber in den ostdeutschen Bundesländern mit knapp 94 Prozent deutlich höher ist als im Westen (80,16 Prozent). So locken sicherlich nicht nur die wunderschöne Landschaften, auch ein insgesamt niedrigeres Preisniveau machen die neuen Bundesländer für Urlauber attraktiv.
Andere Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen zudem: Im Osten verbringen Camper mehr Nächte pro Urlaub – und bezahlen dafür weniger. Der durchschnittliche ADAC Vergleichspreis pro Nacht liegt auf den ostdeutschen Campingplätzen um 2,57 Euro unter dem im Westen, auf allen deutschen Plätzen beträgt er im Durchschnitt 30,67 Euro.
Campingplätze sind heute so komfortabel wie nie
Betreiber von Campingplätzen haben längst auf die Bedürfnisse des heutigen Campers reagiert und ihre Anlagen etwa mit Restaurants, WLAN, speziellen Angeboten für Familien mit Kindern und sehr komfortabler und moderner Ausstattung versehen. Dies zeigt sich im Osten und Westen gleichermaßen. Basierend auf den ADAC Inspektionsdaten zählen derzeit 17,65 Prozent der Campingplätze in den neuen Bundesländern zu den beiden Kategorien “Superplatz” oder “ADAC Tipp”. Das heißt, die Plätze wurden auf Basis einer Vielzahl von Kriterien mit vier oder mehr Sternen ausgezeichnet. Im Westen liegt der Anteil dieser Campingplätze mit 18,22 Prozent nur unbedeutend über dem im Osten. Zudem zeigen die Daten, dass die Größe eines Campingplatzes im Osten mit durchschnittlich 6,05 Hektar etwas größer ist als ein Campingplatz im Westen, welcher im Durchschnitt 5,32 Hektar misst. Die Gesamtanzahl an Campingplätzen liegt im Westen aber deutlich über der im Osten.
Und wenn wir schon von Komfort reden – auch der Trend “Glamping” findet sich auf ost- und westdeutschen Camping-Anlagen gleichermaßen wieder. Sowohl im Westen (3,56 Prozent der Campingplätze) als auch im Osten (3,68 Prozent) setzen die Betreiber im ähnlichen Umfang auf den Camping-Trend.
FKK: Freikörperkultur noch immer im Osten populärer
Nackte Haut am Strand – die Freikörperkultur, kurz FKK, gehörte in der DDR für viele Menschen dazu. In den 1950er Jahre ging es los, in den 1970er Jahren erlebte die Freikörperkultur in der gesamten DDR einen Boom. Als dann die Mauer fiel und auch viele Westbürger schließlich ihren Urlaub an ostdeutschen Stränden verbrachten, staunten sie zunächst über die FKK-Anhänger.
Auch wenn es in den Jahren nach der Wende immer mehr FKK-Fans in Westdeutschland gab, ist diese Kultur im Bezug auf Camping weiterhin stärker im Osten vertreten. So bieten immerhin rund 15 Prozent der Campingplätze in den neuen Bundesländern Bereiche für FKK-Anhänger an, im Westen sind es dagegen lediglich knapp zwei Prozent.
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