Motorradträger für Wohnmobil: Mit sechs Rädern in den Urlaub
Finde deinen Traum-Campingplatz
Gäste: 2
Erwachsene
Kinder
Alter der Kinder bei Abreise:
Mobil und flexibel auch mit großem Campingfahrzeug: Der Motorradträger für Wohnmobile ist die perfekte Lösung, wenn du dein Zweirad mit in den Urlaub nehmen willst. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, was du beachten musst und stellen die unterschiedlichen Modelle vor.
Ein Motorrad in den Campingurlaub mitzunehmen hat viele Vorteile: Du bist viel flexibler, kannst beispielsweise auf die Schnelle Brötchen für das nächste Frühstück holen und kleinere Besorgungen machen, ohne gleich mit dem großen Reisemobil durch die Weltgeschichte fahren. Auch zum Erkunden der Umgebung und für Städtebesichtigungen eignet sich ein Zweirad hervorragend, vor allem, wenn du den perfekten Stellplatz gefunden hast, den du nicht einfach so preisgeben willst.
Bleibt nur die Frage des Transports: Welche Möglichkeiten gibt es eigentlich, dein Motorrad mit dem Wohnmobil zu transportieren? Inzwischen sieht man immer mehr Camper, die einen Motorradträger am Heck des Campingfahrzeugs eingebaut haben. Es gibt aber noch einige andere Wege.
📧 PiNCAMP-Newsletter
Erhalte mehr hilfreiche Tipps & Infos rund um das Thema Camping und Wohnmobil direkt in dein Postfach – melde dich für unseren Newsletter an:
Motorrad drinnen oder draußen transportieren?
Wenn du ein Wohnmobil mit Heckgarage hat oder einen Motorradanhänger besitzt, hast du eine einfache Möglichkeit Zweiräder zu transportieren. Aber nicht jedes Wohnmobil ist so perfekt auf die Bedürfnisse von Motorrad-Liebhabern eingestellt. Daher könnte man ja auf die Idee kommen, das Motorrad einfach im Innenraum zu transportieren. Aber darf man das überhaupt?
Die einfache Antwort: Ja, man darf. Prinzipiell ist das Transportieren im Innenraum erlaubt, allerdings solltest du in diesem Fall darauf achten, das Motorrad wirklich gut zu befestigen. Das Thema Ladungssicherheit ist hier grundlegend, damit du dich nicht gefährdest. Auf keinen Fall darfst du das Motorrad ungesichert in den Innenraum stellen oder auf den Boden legen. Im Fall eines Unfalls würde sich das Zweirad in ein Geschoss verwandeln und mit hoher Geschwindigkeit durch das Wohnmobil fliegen.
Wenn das Motorrad zu 100 % gesichert ist, beispielsweise mithilfe einer Zurrschiene, und du den Verlust des Platzes verkraften kannst, ist das Verstauen im Innenraum des Reisemobil aber in Ordnung. Außerdem solltest du eine gute Möglichkeit zum Ein- und Ausladen einbauen, etwa eine Schienensystem für Motorräder. Nachteile sind der Dreck und die Benzindämpfe, die sich so im Innenraum verteilen können. Da heißt es, nach Ankunft erst einmal ordentlich lüften.
Diese Nachteile hast du nicht, wenn du am Heck deines Wohnmobils einen Motorradträger befestigst. So bleiben Dreck und Geruch draußen und du musst nicht immer erst dein Bike ausladen, um an andere Gegenstände zu gelangen. Doch welche Motorradträger für Wohnmobile gibt es eigentlich und was musst du da beachten?
Gewichtsgrenzen und erlaubte Zuladung beachten
Damit du dein Motorrad gesetzeskonform mit dem Wohnmobil transportieren kannst, musst du einige Zahlen beachten. Hier geht es vor allem darum, die zulässigen Gewichtsgrenzen einzuhalten und eine Überladung des Wohnmobils zu vermeiden. Die wichtigsten Punkte sind:
- Gewicht des Motorrads: Beachte, dass du das Eigengewicht des Motorrads beim zulässigen Gesamtgewicht des Wohnmobils berücksichtigen musst.
- Zuladung: Die maximal erlaubte Zuladung ergibt sich, wenn du das Leergewicht des Reisemobils von der zulässigen Gesamtmasse (z.B. 3,5 t) abziehst. Wiege das Fahrzeug im Zweifelsfall lieber nochmal nach, da die Angaben im Fahrzeugschein nicht immer zu 100% genau sind.
- Achslasten: Wenn du ein Motorrad auf einem Heckträger mitnimmst, belastest du die Hinterachsen des Reisemobils zusätzlich. Dabei spielt nicht nur das Gewicht, sondern auch die Verteilung eine Rolle. Weitere Infos dazu findest du in diesem Artikel: Wohnmobil richtig beladen – Einfacher Check für dein Wohnmobil.
- Stützlast: Die Stützlast ist nur für Wohnwagen relevant. Generell sollte man den Anhänger immer möglichst auslasten. Schau dir hierzu diesen Artikel an: Wie du deinen Wohnwagen richtig belädst.
- Nutzlast des Trägersystems: Leichte Motorradträger haben eine Nutzlast von 150 Kg und eignen sich nur für sehr leichte Zweiräder oder Roller. Es gibt aber auch Modelle mit einer Nutzlast von bis zu 350 kg oder sogar 400 Kg. Behalte hierbei aber immer auch die Achslast des Reisemobils im Hinterkopf.
Tipps zum Wiegen mit Motorradanhänger
Wichtig sind bei all diesen Punkten die Herstellerangaben. Je nach Länge des Überhangs von Hinterachse zum Träger kann z.B. die Rahmenbelastung für die noch zur Verfügung stehende Achslast zu hoch sein. Denke zudem auch an das Eigengewicht des Trägersystem. Wiegemöglichkeiten gibt es bei öffentlichen Waagen, die du über das Internet findest. Tipp: Beton-Kieswerke verfügen meist über Wiegestellen. Hier kann man das Wohnmobil meist umsonst wiegen. Auch die Achslasten können so ausgewogen werden.
Eventuell wirst du feststellen, dass deine Maschine viel zu schwer für dein Wohnmobil ist. Denk auf jeden Fall daran, dass du mehr Gepäck dabeihaben wirst, wenn dein Motorrad mitreist. Eine Überladung kann nicht nur sehr schnell teuer werden, sondern ist auch ein hohes Sicherheitsrisiko, da Reifen und Bremsen außerordentlich belastet werden. Das Fahrverhalten verändert sich durch die hohe Hecklast erheblich. Insbesondere Frontantrieb-Fahrzeuge merken die Belastung eines schweren Hecks. Abhilfe verschaffen verstärke Stoßdämpfer und eine Luftfederungämpfer.
Inspirationen für 2024
Ein Wunsch, viele Fragezeichen: Welche Modelle gibt es für Motorradträger?
Die Zahlen sind positiv, sprich dein Zweirad darf am Heck deines Wohnmobiles theoretisch mitfahren. Praktisch fehlt dir jetzt noch der perfekte Motorradträger für dein Wohnmobil.
Die Auswahl ist tatsächlich so groß, dass du nicht drumherum kommst, dich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen. Nur so kannst du sicher sein, dass du das perfekte Modell für deine Maschine, dein Wohnmobil und deine Bedürfnisse gefunden hast.
Damit du vorab weißt, in welche Richtung du tendierst, zeigen wir dir, welche Systeme es gibt:
Heckträger an der Hecktür:
Das System wird an der Hecktür befestigt.
- Vorteil: schnell zu montieren, schnell abnehmbar
- Nachteil: belastet die Tür, kann so Scharniere lockern und Türe schließt nicht mehr richtig, für leichte Fahrräder geeignet
Heckträger am Rahmen
Der rahmengebunden Heckträger ist am Rahmen verankert und dadurch festmontiert
- Vorteil: höhere Nutzlast, stabiler
- Nachteil: nicht abnehmbar, blockiert eventuell Türen oder Fenster am Heck
Kupplungsträger
Der Träger wird auf der Kupplung montiert
- Vorteil: schnelle und einfache Montage
- Nachteil: nur für Wohnmobile mit Kupplung geeignet
Plattformträger
Werden am Rahmen des Wohnmobils befestigt
- Vorteile: Alternative, wenn Heckträger ungeeignet ist
- Nachteile: Benötigen Stromanschluss für Beleuchtung, verlängern Wohnmobil nach hinten, komplizierte Montage
Wie teuer sind Motorradträger für Wohnmobile?
Die preiswertesten Modelle kosten etwa 1000 bis 1500 Euro. Je nach Nutzlast und Funktionen können die Motorradträger aber auch deutlich teurer sein. Für Modelle mit Hydraulik-Fußpumpen zum leichteren Absenken musst du beispielsweise rund 2500 Euro einrechnen. Unter Umständen kann es sich lohnen einen Motorradträger gebraucht zu kaufen. Hier solltest du dich vorher aber genau über den Zustand informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Alternative: Motorradanhänger
Eine weitere Möglichkeit sind Motorradanhänger. Mittlerweile gibt es spezielle Anhänger für Motorräder, die insbesondere wegen der geringen Länge auch für Wohnmobilfahrer interessant sind. Die Anhängelast eines Wohnmobils schafft die kleineren Motorradanhänger meistens. Allerdings wird dazu wird eine Anhängerkupplung benötigt.
Vorteile
- Die Reifen werden weniger beansprucht.
- Die Gewichtsprobleme mit ZGG und Achslast sind erledigt. Lediglich die Stützlast des Anhängers schlägt zu Buche.
Nachteile
- Man führt ein zweites zulassungspflichtiges Fahrzeug mit sich.
- Die Höchstgeschwindigkeit des Gespanns beträgt bei bestimmten Voraussetzungen maximal auf 100km/h.
Noch ein Tipp
Der Urlaub im eigenen Wohnmobil ist fantastisch, wenn du bei der Planung ein paar Details beachtest. Du hast es vielleicht schon bei der Frage nach der Ladung und Sicherung gemerkt, dass es etliche Regelungen gibt, die du beachten solltest.
Schau dir immer mal wieder unsere Tipps für Einsteiger an und informiere dich rund um die gültigen Gesetze für dein Wohnmobil. Übrigens, es gibt viele Gadgets, die deinen Campingurlaub den richtigen Schliff verpassen. Inspiration bekommst du bei unseren Tipps & Tricks.
Wohin soll es gehen?
Das Motorrad ist gut gesichert auf dem Heckträger, das Wohnmobil steht gepackt vor der Haustür – und jetzt?! Wie kannst du beispielsweise eine Wohnmobiltour planen? Keine Panik – PiNCAMP zeigt dir die besten Routen und Ziele für deinen Kurztrip übers Wochenende oder einen Roadtrip durch Europa.
Titelbild: Voyagerix