Wohnmobil überladen – Diese Bußgelder drohen im In- und Ausland
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Was passiert, wenn ich das Wohnmobil überlade? Welche Bußgelder drohen, wenn man bei einer Kontrolle in Deutschland oder im Ausland erwischt wird? Und wie lässt sich eine Überladung schon im Vorfeld schon vermeiden? Die Antworten findest du in diesem Artikel.
Einen Wohnmobil-Urlaub verbinden Viele mit Freiheit und Unabhängigkeit. Ohne diese Vorstellung kaputt machen wollen, thematisieren wir in diesen Artikel die gesetzlichen Bestimmungen und Toleranzgrenzen in Deutschland und anderen europäischen Ländern sowie die Strafen bei Verstößen. Denn das Risiko der Überladung wird oft unterschätzt, was Sicherheitsprobleme und Bußgelder zur Folge haben kann.
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Wir klären, wie man das maximal erlaubte Gewicht eines Wohnmobils berechnet und welche Toleranzen in verschiedenen Ländern gelten. Denn während überladene Wohnmobile in Deutschland zu gestaffelten Bußgeldern und möglichen Punkten in Flensburg führen, gibt es im europäischen Ausland und gerade in beliebten Urlaubsländern, ebenfalls strenge Regeln und Strafen. Der ADAC bietet spezielle Prüf- und Wiegeaktionen an, um Wohnmobilisten zu helfen, das genaue Gewicht ihres Fahrzeugs zu ermitteln und Überladung zu vermeiden. Wir zeigen auf, wie sich mit einem Beladungs-Check das zulässige Gesamtgewicht des Wohnmobils einhalten lässt und geben Tipps zur Gewichtseinsparung. Wem das nicht ausreicht, hat die Möglichkeit aufzulasten. Was ihr dazu beachten sollten, erfahrt ihr in diesem Artikel.
In der Tabelle siehst du auf einen Blick die Bußgelder bei Überladung in Deutschland und anderen beliebten europäischen Urlaubsländern:
Land | Bußgeld | Toleranz |
---|---|---|
Deutschland | 10 bis 235 Euro, ab 20% Überladung: 1 Punkt in Flensburg | 5% |
Belgien | 110 bis 330 Euro; Personen aus dem Ausland müssen das Bußgeld vor Ort in bar zahlen | 2% |
Dänemark | 10 Euro je Prozentpunkt der Überladung | 1% |
Frankreich | bis zu 750 Euro, keine Weiterfahrt bei über 5% | keine |
Italien | 41 bis ca. 1700 Euro | 5% |
Kroatien | ab 40 Euro | keine |
Luxemburg | 74 Euro bei bis zu 10 % Überladung, danach zwischen 251 und 5000 Euro | keine |
Niederlande | 130 Euro bis 850 Euro | 10% |
Österreich | 36 bis 5000 Euro | keine |
Portugal | 60 bis 300 Euro | keine |
Schweiz | 85 Euro Überladung weniger als 100kg, 170 Euro über 100kg; bei mehr als 5% droht eine Strafanzeige | keine |
Spanien | bei 6 bis 15% Überladung 300 bis 400 Euro, Höchststrafe 4600 Euro | 5% |
Wohnmobil überladen: Was ist erlaubt?
Generell gilt: Das maximal erlaubte Gewicht der Zuladung ergibt sich aus der Differenz zwischen Leergewicht und zulässiger Gesamtmasse des Fahrzeugs. Mit Zuladung ist die Nutzlast des Fahrzeugs gemeint, also alles zusätzliche Gepäck, Proviant und Gegenstände, die du für den Campingurlaub mitnimmst.
Hat das Fahrzeug beispielsweise ein Leergewicht von 2800 Kg ergibt sich bei einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t ein erlaubtes Gewicht der Zuladung von 700 Kg. Beachte dabei aber, dass auch weitere Personen neben dem Fahrer als Nutzlast gelten. Bei einer vierköpfigen Familie mit vollem Gepäck ist das erlaubte Limit meist schnell erreicht oder überschritten.
Bereits vor dem Kauf einer Grundausrüstung für den Campingurlaub solltest du daher auf eine möglichst leichte Zusatzausstattung des Wohnmobils und auf leichtes Mobiliar & Co achten. Denn mit jedem Sonderwunsch steigt das Leergewicht. Und sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland drohen bei Überladung saftige Strafen, in Österreich beispielsweise bis zu 5.000 Euro.
Aber nicht nur für das Portemonnaie kann es gefährlich werden: Noch viel wichtiger als die drohende Strafe ist, dass überladene Fahrzeuge durch das veränderte Fahrverhalten grundsätzlich auch die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigen.
Was bedeutet die Toleranz bei der Berechnung der Überladung?
Im Eifer des Gefechts kann es schon mal passieren, dass man ein paar Kilogramm zu viel mit einpackt. Das erkennt auch der Gesetzgeber an: In Deutschland gilt daher eine Toleranzschwelle von 5% Prozent. Das heißt: Wenn du bei einer Kontrolle mit bis zu 5% über dem zulässigen Gesamtgewicht erwischt wirst, kommst du in der Regel mit einer Verwarnung davon, dass du beim nächsten Mal etwas besser aufpassen sollst.
Diese Regelung gilt aber nicht in allen anderen europäischen Ländern: In Österreich liegt die Toleranz beispielsweise nur bei 2%, in Dänemark wird nach einzelnen Prozentpunkten berechnet. Viele Länder, etwa Frankreich, haben aber eine Null-Prozent-Toleranz. Hier wirst du für jedes zusätzliche Kilogramm zur Kasse gebeten.
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Wohnmobil überladen in Deutschland: Mit diesen Strafen musst du rechnen
In Deutschland liegt die Toleranz bei 5% der Überschreitung des zugelassenen Gewichts. Die folgenden Regeln gelten für Wohnmobile bis 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht und Caravans bis 2 t zGG:
- ab 5 % Überladung: 10 Euro
- ab 10 % Überladung: 30 Euro
- ab 20 % Überladung: 95 Euro und ein Punkt in Flensburg
- ab 25 % Überladung: 140 Euro und ein Punkt in Flensburg
- ab 30 % Überladung: 235 Euro und ein Punkt in Flensburg
ADAC Prüf- und Wiegeaktionen
Video: Was passiert bei einer ADAC Wiegeaktion?
Alle Termine zu Prüf- und Wiegeaktionen des ADAC findest du in dieser Übersicht:
Gesetze und Bußgelder bei Wohnmobil-Überladung im europäischen Ausland
Auch in den anderen europäischen Reiseländern gibt es Vorschriften zur Überladung des Fahrzeugs. Bei Missachtung drohen Bußgeldstrafen – in der Regel fallen diese deutlich höher aus als in Deutschland, außerdem gibt es teilweise ungemütliche Sonderregelungen. Wir haben für dich die Bußgelder und Regeln in vielen Ländern des europäischen Auslands alphabetisch zusammengefasst (Stand: 2020).
Wohnmobil überladen in Belgien
In Belgien gilt bezüglich des Gewichts eine Messtoleranz bis 2 % der zulässigen Gesamtmasse und von 5 % der Gewichtsverteilung auf die Achsen. Je nach Höhe der Überladung droht eine Geldbuße zwischen 110 Euro und 330 Euro. Ausländische Urlauber müssen Bußgelder immer bar zahlen, andernfalls wirst du an der Weiterfahrt gehindert. Schlimmstenfalls wird dein Wohnmobil sogar gerichtlich beschlagnahmt. Bei einer gerichtlichen Entscheidung wird es richtig teuer: bis zu 4.000 Euro sind fällig.
Wohnmobil überladen in Dänemark
In Dänemark sind die Bußgelder nach Gewichtsklasse eingeteilt und werden in einzelnen Prozentpunkten gestaffelt berechnet:
Bist du der Fahrer eines Wohnmobils bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t, beträgt die Geldbuße ca. 10 Euro je Prozentpunkt der Überschreitung. Für den Fahrzeughalter wird es doppelt teuer. Er muss eine Buße von ca. 20 Euro je Prozentpunkt der Überschreitung des zulässigen Gewichts zahlen.
Bei Fahrzeugen über 3,5 t betragen die Geldbußen für Überladung mindestens das Doppelte. 20 Euro für den Fahrer je Prozentpunkt der Überschreitung des zulässigen Gewichts und für den Halter sogar ca. 50 Euro je Prozentpunkt der Überschreitung.
Wohnmobil überladen in Frankreich
Auch in Frankreich wird die Überladung des Wohnmobils mit Bußgeldern bestraft. Diese schwanken zwischen 135 Euro und 750 Euro. Wird das zulässige Gewicht um mehr als 5 % überschritten, lässt man dich nicht weiterfahren.
Wohnmobil überladen in Italien
In Italien beträgt die Toleranz für die Überschreitung des Gesamtgewichtes ebenfalls 5 %. Für die Bußgelder gibt es keine festen Staffelung, sie liegen im Ermessen der zuständigen Beamten. Erfahrungsgemäß kann es vor allem im Süden richtig teuer werden: Mindestens 41 € bis höchstens 1.697 € beträgt das Bußgeld bei Überladung.
Wohnmobil überladen in Kroatien
Auch in Kroatien ist keine Staffelung festgelegt. Aber das Wiegen des Wohnmobils kann auch hier Bußgelder für Überladung nach sich ziehen. Ab 40 Euro geht es los.
Wohnmobil überladen in Luxemburg
Luxemburg ist besonders streng: Hier kannst du für die Überladung deines Wohnmobils sogar hinter Gittern landen. 74 € sind bei Überladung von bis zu 10 % fällig, eine Toleranz gibt es nicht Wer die 10 % überschreitet, zahlt mindestens 251 € und bis zu 5.000 €. Die Freiheitsstrafe für den Halter kann von acht Tagen bis zu einem ganzen Jahr reichen. Das Fahrzeug kann zudem stillgelegt werden. Das Wiegen muss der Halter ebenfalls bezahlen.
Wohnmobil überladen in den Niederlanden
Etwas gnädiger ist der niederländische Gesetzgeber. Hier wird Fahrzeughaltern eine Toleranz-Schwelle von bis zu 10% gewährt. Danach reicht die Strafe von 130 bis 850 Euro
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Wohnmobil überladen in Österreich
Sollten dich unsere Nachbarn aus Österreich zum Wiegen des Wohnmobils auffordern, kann es richtig teuer werden. Bis zu 100 Kg Überladung zieht eine Strafe von 85 Euro nach sich. Ab ab 6 % Überladung werden ca. 170 Euro (Fahrzeuge bis 3,5 t) bzw. 210 Euro (Fahrzeuge über 3,5 t) fällig. Bei einer Überladung von 15% (Fahrzeuge bis 3,5 t) bzw. 5 % (Fahrzeuge über 3,5 t) droht zudem eine Anzeige und individuelle Strafzumessung. Beträgt die Überladung mehr als 2%, können die Beamten den Fahrzeughalter an der Weiterfahrt hindern. Bei besonders schweren Verstößen kann die Strafe sogar bis zu 5.000 Euro betragen. Das Wiegen sowie das Nachwiegen nach dem Umladen zahlt der Halter oder bei dessen Abwesenheit der Fahrer.
Wohnmobil überladen in Portugal
Auch in Portugal wird die Überladung des Wohnmobils mit einem Bußgeld belegt: 60 Euro bis 300 Euro. Eine Toleranzschwelle gibt es hier nicht.
Wohnmobil überladen in der Schweiz
In der Schweiz sind die Bußgelder nach Gewichtsklasse geteilt:
Wird das zulässige Gesamtgewicht um weniger als 100 kg überschritten, sind etwa 85 Euro fällig. Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von nicht mehr als 3,5 t, die mehr als 100 kg Überladung haben (max. 5 % Überladung), zahlen etwa 170 Euro. Bei Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t wird bei einer Überladung um mehr als 100 kg (bis 5 Prozent, aber nicht mehr als 1.000 kg) ein Bußgeld von ca. 215 Euro fällig.
Für beide Fahrzeugklassen gilt: Bei mehr als 5 % Überladung wird das Bußgeld individuell festgelegt, sogar eine Strafanzeige und ein anschließendes Fahrverbot in der Schweiz droht. Außerdem muss das Übergewicht vor der Weiterfahrt abgeladen werden.
Wohnmobil überladen in Spanien
Auch in Spanien kann es richtig teuer werden. Die Toleranz für die Überladung liegt bei 5 % des zulässigen Gesamtgewichts bei Fahrzeugen bis 10 t. Bei einer Überschreitung von 6 % bis zu 15 % beträgt das Bußgeld 301 Euro bis 400 Euro. Wird das zulässige Gesamtgewicht um 15 % bis 25 % überschritten, musst du mit Strafen zwischen 1.501 Euro und 2.000 Euro rechnen. Bei mehr als 25 % liegen die Bußgelder in einem Rahmen von 3.301 Euro bis zu 4.600 Euro.
Gesamtgewicht prüfen mit Beladungs-Check fürs Wohnmobil
Mit dem Beladungs-Check für dein Wohnmobil kannst du selbst überprüfen, ob dein Wohnmobil das zulässige Gesamtgewicht noch einhält.
Wichtig: Die Überladung des Wohnmobils – auch nur einzelner Achsen – darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Speziell bei frontangetriebenen Fahrzeugen leiden Traktion und Fahrverhalten, die Lenkansprache verschlechtert sich. Im schlimmsten Fall kann selbst die Tragfähigkeit der Reifen überlastet werden
Die Folgen aufgrund von Falschbeladung können fatal sein: Kommt es zum Unfall, stehen Probleme mit der Versicherung ins Haus. Bei Verkehrskontrollen drohen, wie oben aufgeführt, unterschiedlich gestaffelte Bußgelder. Wohnmobilüberladung kann sich sogar auf dem Punktekonto im Verkehrssünderregister niederschlagen.
Generell gilt: Verstärkte Stoßdämpfer und Luftfedern verbessern das Fahrverhalten. Sie bringen allerdings auch mehr Gewicht. Wenn du dein Wohnmobile wiegen willst, kannst du das gegen Gebühr bei amtlichen Wiegestellen machen. Eine Alternative sind Beton-Kieswerke – hier kannst du oft sogar umsonst wiegen. Dabei können auch die jeweiligen Achslasten ermittelt werden.
Mit diesen Tipps Gewicht einsparen
Wer eine Überladung des Wohnmobils vermeiden will, sollte bei der Grundausstattung Gewicht einsparen, auf leichtes Campingzubehör achten und auf eine nachträgliche Sonderausstattung möglichst verzichten. Auch die Wassertanks erst am Ziel zu füllen, spart sehr viel Gewicht. Wer trotzdem mehr Gepäck und Ausstattung braucht, kann das Wohnmobil auch auflasten. Das ist bei vielen Wohnmobilen bis zu 3,5 Tonnen ohne Umbauten möglich. Der Nachteil dabei ist, dass alle, die ihren Führerschein nach 1998 gemacht haben, für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen die Fahrerlaubnis C1 benötigen. Außerdem werden höhere Steuern und Mautgebühren fällig.