Camping Grubhof

25 geniale Tipps gegen Hitze im Wohnmobil

5 min Lesedauer

Der lang ersehnte Sommer ist endlich da, viele Camper zieht es in den wohlverdienten Urlaub. Wohnmobile und Wohnwagen werden für die kommenden Wochen das geliebte Zuhause sein – wenn da nur nicht diese Hitze wäre. Ob die südlichen Gefilde in Europa oder die Hitzewellen im Hochsommer in Deutschland: Das mobile Heim kann sich schnell in einen wahren Glutofen verwandeln, in dem man nur schwer schlafen kann. Wir haben ein paar klassische und kreative Tipps für dich gesammelt, damit du selbst bei hohen Temperaturen ein wenig Abkühlung findest.

Inhaltsverzeichnis

Warmes Sommerwetter mit Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius ist für viele Urlaubern in der Regel erstmal sehr erfreulich. Für Reisen mit dem Wohnmobil und dem Auto bergen diese hohen Temperaturen durch das Aufheizen des Fahrzeugs aber erhebliche Gefahren. Und die werden gerne unterschätzt. Eine ADAC-Studie hat gezeigt, dass bereits eine halbe Stunde in der Mittagshitze vollkommen ausreichend ist, damit der Innenraum die kritische Temperatur von 50 Grad Celsius erreicht. Nach 90 Minuten steigt diese bereits auf 60 Grad Celsius – ein kaum erträglicher Zustand.

Solche hohen Temperaturen stellen bei Fahrten mit dem Wohnmobil oder mit dem Auto eine extreme Belastung für den Körper dar. Insbesondere Kinder und Tiere solltest du gut vor dieser extremen Wärme schützen. Aber was kann man denn da jetzt konkret machen? Einiges! Und häufig musst du dazu nicht mal viel Geld ausgeben, sondern nur ein paar einfache Tipps befolgen. Schauen wir uns das also mal an.

📧 PiNCAMP-Newsletter
Erhalte regelmäßig weitere hilfreiche Camping-Tipps direkt in dein Postfach – melde dich hier für unseren Newsletter an:

Sonnenschutz im Auto: Halbgarage, Sonnenschutzfolie oder Tönungsfolie

Was für präventive Maßnahmen gibt es, um das Wohnmobil oder ein Fahrzeug mit Wohnanhänger vor extremer Hitze zu schützen? Erster Schritt: Sich die passende Schutzausrüstung für den Sommer besorgen. Der ADAC hat dazu einen umfassenden Test vorgenommen und die gängige Sonnenschutzausrüstung genauer unter die Lupe genommen.

Wohnmobilstellplatz am Mee auf dem Campingplatz - ©Autokamp Navis Novalja

Abdeckplane (Halbgarage): Schützt insgesamt am besten

Im ADAC-Test konnte vor allem die Abdeckplane (Halbgarage) die Temperatur entscheidend verringern. Die Planen, mit denen die Scheiben und das Dach abgedeckt werden kann, verringerte die Temperatur im Innenraum um 10 Grad Celsius.

Sonnenschutzfolie: Außen effektiver als innen bei Hitze

Die Anschaffung einer Sonnenschutzfolie könnte sich als lohnend erweisen. Außen angebracht konnte die Innenraumtemperatur um acht Grad Celsius reduziert werden, während sie innen nur einen Temperaturunterschied von vier Grad Celsius bewirkte.

Tönungsfolie: Reduziert die Oberflächentemperatur

Die Tönungsfolien, die ab der B-Säule in Fahrzeugen angebracht werden kann, senkt die Innenraumtemperatur nur um zwei Grad Celsius, allerdings reduzieren sie im hinteren Bereich die Oberflächentemperatur von Sitzflächen. Dies könnte sich für Kinder und Tiere spürbar auszahlen. Es weiteres Plus: Die Folie filtert nicht nur die UV-, sondern auch die Infrarot-Strahlung aus, die für die Hitze im Fahrzeug verantwortlich ist.

6 einfache Tipps gegen Hitze im Auto

Gerade zum Start einer Reise kann die Temperatur im Innenraum unerträglich hoch sein, wenn das Wohnmobil oder das Zugfahrzeug der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. Folgende sechs Tipps helfen zur direkten Abkühlung:

  • Türen und das Schiebedach vor Fahrtantritt öffnen und das Fahrzeug ein paar Minuten durchlüften lassen.
  • Die Lüftung auf der höchsten Stufe laufen lassen, damit eine rasche Durchlüftung und Abkühlung realisiert werden kann.
  • Die Klimaanlage dosiert einsetzen. Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur darf nicht zu groß sein, da dies zu Kreislaufproblemen führen kann.
  • Flüssigkeitshaushalt im Körper durch Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen decken. Zu kalte Getränke könnten Magen-Darm-Problem hervorrufen.
  • Die Kleidung anpassen – ein sommerliches Outfit ist bei großer Hitze empfehlenswert, auch wenn Jeans und Hemd immer einen besseren Eindruck hinterlassen.
  • Pausen im Schatten einlegen: Ist die Sonneneinstrahlung auch während der Fahrt extrem, solltet Ihr regelmäßige Pausen einlegen und die körperlichen Beanspruchung zurückfahren. Das Auto im Schatten parken und gut durchlüften.

Lenkrad und Armaturen schützen: Hautverbrennungen drohen

Ein besonderer Fokus bei Hitze liegt auf dem Lenkrad. Dieses solltest du unbedingt vor direkter Einstrahlung schützen, weil es sich schnell aufheizt und bei der Nutzung zu Verbrennungen an der Haut führen kann. Ähnlich verhält es sich mit den Armaturen, deren Oberflächentemperaturen bis zu 70 Grad Celsius erreichen können. Sonnenschutzfolien oder selbst ein weißes Tuch können schnell Abhilfe schaffen.

Wohnmobilstellplatz im Schatten
Wohnmobilstellplatz im Schatten der Bäume am Meer © Camping Slatina

Unser Tipp: Wähle das passende Reiseziel

Wer mit Hitze schlecht umgehen kann, sollte dementsprechend auch das Reiseziel wählen. Südeuropäische Länder wie Italien, Spanien, Griechenland, Portugal oder auch Kroatien sind bekannt für hohe sommerliche Temperaturen. Selbst wenn du alle Tipps in diesem Artikel umsetzt, lässt sich in diesen Ländern ein gewisser Wärmegrad im mobilen Zuhause nicht vermeiden. Deshalb gilt: Falls du große Probleme damit hast, besuche diese Länder am besten im Frühjahr oder Herbst.

Alternativ warten im nördlichen Europa zahlreiche andere attraktive Reiseziele ohne sommerliche Hitze. Ebenfalls eine gute Idee: Verbringe deinen Campingurlaub doch einfach am See! Heiß kann es da zwar auch werden, aber zumindest kannst du dich dann immer schön im kühlen Nass erfrischen. Und in der Regel ist es an Seen auch im Sommer schon ein bisschen kühler als anderswo.

Weitere Tipps gegen zu viel Hitze im Wohnmobil und Caravan

  • Helle Farben beim Fahrzeug wählen:  Schon die Farbe des Wohnmobils oder des Wohnwagens kann im Sommer den Unterschied machen. Dunkle Farben sehen zwar vielleicht cool aus, aber sie verwandeln sich im Sommer zu einem wahren Wärmespeicher. Hellere Farbtöne reflektieren hingegen die Sonne.
  • Cooldry UV-Schutzanstrich verwenden: Die Reflexion durch die richtige Farbe kannst du mit einem Cooldry UV-Schutzanstrich noch verstärken. Die aufgetragene Dispersionsfarbe enthält Reflexionskomponenten, die bis zu 90 Prozent der Sonnenenergie reflektieren. Laut Tests der Hersteller, sinkt die Temperatur im Wohnmobil so um bis zu 15 Grad Celsius.
  • Schattenplatz suchen: Die Wahl des richtigen Stellplatzes für das Wohnmobil oder den Wohnwagen kann für einen entspannten Urlaub entscheidend sein. Am besten stellst du die fahrbare Unterkunft in den Schatten, z.B. unter Bäume, um die direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern.
  • Klimaanlage benutzen: Die klassische Klimaanlage darf als Tipp natürlich nicht fehlen. Beachte dabei nur, dass viele Modelle recht laut sind und ordentlich Strom verbrauchen. Ein Stromausfall wäre dann nicht so schön.
  • Markisen benutzen:  Bevor die ersten Sonnenstrahlen das Wohnmobil treffen, können Markisen wertvolle Schattenspender sein. Diese verhindern bei besonders schräger Aufstellung das Aufheizen des Innenraumes.
  • Richtig lüften: Das optimale Lüften beginnt an heißen Sommertagen schon früh am Morgen, wenn es draußen noch angenehm kühl ist. Öffne alle Fenster und Türen für einige Minuten, um für Durchzug zu sorgen. Am Tage hältst du Fenster und Türen dann möglichst geschlossen, um das Eindringen der warmen Luft zu verhindern.
  • Cockpit mit Matte schützen: Die großen Fensterflächen der Fahrkabine sind wahre Hitzefänger. Um das zu verhindern, kannst du dir im Handel reflektierende Matten besorgen, die die Fenster abdecken und Sonneneinstrahlung verhindern.
  • Ventilator-Dachhauben benutzen: Etwas Abkühlung verschaffen in der Regel auch Ventilator-Dachhauben, die insbesondere am Abend oder am Morgen für frische Luft im Innenraum sorgen. Bei direkter Sonneneinstrahlung sind diese aber auch mit Vorsicht zu genießen, denn sie verwirbeln nur die warme Luft.
  • Nur im Freien kochen: Das Kochen von Mahlzeiten und selbst von Kaffee oder Teewasser hat einen unglaublichen Hitzeeffekt auf den Innenraum. Deshalb unbedingt draußen kochen, wenn es geht. Alternativ sind Salate oder kalte Mahlzeiten an Hitzetagen ohnehin die bessere Wahl.
Camping-Baia-Blu-la-Tortuga-Wohnmobil-und-Wohnwagenstellplaetze
Wohnmobil und Wohnwagenstellplaetze im Grünen auf dem Campingplatz © Camping Baia Blu la Tortuga

10 kreative Bonus-Tipps gegen Hitze im Wohnmobil

Not (und Hitze) macht erfinderisch: Neben den Klassikern gibt es auch einige besonders ausgeklügelte Ideen, wenn es um die Flucht vor der Wärme geht. Wir haben 10 unkonventionelle Tipps für dich gesammelt.

  1. Rettungsdecke für die Dachfenster: Es gibt reflektierenden Fensterschutz für die Dachfenster auch im Handel – aber selbst ist der Camper. Die klassischen Rettungsdecken von außen auf die Fenster anbringen und in Kombination mit den Rollos wird die Hitze ferngehalten.
  2. Ventilatoren & Eisbad: Hast du die Möglichkeit an Eiswürfel zu kommen, dann können diese rund zwei Stunden vor dem Schlafengehen in eine Schüssel gefüllt werden. Mit einem Ventilator daneben, wird die herrlich kühle Luft hervorragend im Wohnmobil oder Wohnwagen verteilt.
  3. Kühlmatten: Kühlmatten, die es als Kissenunterlage oder als Matratzenauflage zu kaufen gibt, können vor dem Schlaf als perfekt kühlende Unterlage verwendet werden. Die Kälte wird durch Druck abgegeben. Entfällt der Druck, regeneriert sich die Kühlmatte ohne Strom- und Kältezufuhr.
  4. Feuchte Tücher vor die Fenster: Ist die Hitzeeinstrahlung besonders groß, haben feuchte Tücher vor dem Fenster eine große Wirkung. Die Luftfeuchtigkeit sorgt für etwas Erfrischung bei zu viel Hitze.
  5. Kissenbezug oder Schlafanzug in den Kühlschrank: Wer etwas Abkühlung beim Schlafen benötigt, der sollte kurze Zeit vor dem Schlafengehen seinen Kissenbezug oder sein Schlafanzug in den Kühlschrank legen.
  6. Wärmflasche zu Kühlflasche umfunktionieren: Die klassische Wärmflasche kann auch einen umgekehrten Effekt mit sich bringen. Eiskaltes Wasser oder kleine Eiswürfel sorgen für angenehme Kühle im Bett, die relativ lange vorhält.
  7. Eine warme Dusche: Dies mag auf den ersten Blick wenig erfrischend klingen, aber der Körper hat in dieser Hinsicht eine eigene Strategie entwickelt. Um die Wärme der Dusche zu kompensieren, kühlt sich der Körper selbst ab. Der Effekt kommt vor dem Schlafen optimal zum Tragen.
  8. Fußbäder: Warum am Abend vor dem Wohnmobil schwitzen? Ein kühles Fußbad ist eine willkommene Abwechslung für den Körper. Es hilft nicht nur gegen geschwollene Füße und Beine, sondern sorgt gesamtheitlich für Abkühlung.
  9. “Minzöl” im Shampoo: Als Geheimtipp bei manchen Campern gilt das “Minzöl” im Shampoo. Ein paar Tropfen reichen aus, um bei jedem Windhauch eine angenehme Kühle auf der Kopfhaut zu spüren. Von Minzöl im Duschgel ist jedoch abzuraten. Dies kann unangenehme Nebeneffekte mit sich bringen.
  10. Gekühlte Body Lotion:  An besonders heißen Sommertagen kann eine gekühlte Creme Wunder wirken. Auch am Abend lässt sich der Effekt vor dem Schlafen erzielen.

Mit all diesen Tipps bist du jetzt bestens vorbereitet und kannst in den Süden reisen. Bei PiNCAMP findest du einige der schönsten Campingplätze in Südeuropa. Alle Plätze werden regelmäßig vom ADAC geprüft und von unseren Lesern bewertet. Entdecke jetzt dein nächstes Traumziel:

Jetzt entdecken 

Titelfoto: © Camping Grubhof

 

Letzte Aktualisierung: 01/03/2024