Aller Anfang ist leicht – Das erste Mal Camping
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Camping macht Spaß und liegt absolut im Trend. Darum machen sich Jahr für Jahr mehr frisch gebackene Camping-Freunde zum allerersten Mal auf den Weg mit ihrer „Ferienwohnung auf vier Rädern“. Doch was gilt es für dich als Camping-Anfänger zu beachten, damit deine erste Reise mit Wohnwagen oder Wohnmobil wirklich zu dem Traumurlaub wird, den du dir wünschst? Wir haben uns unter erfahrenen Campern umgehört und hier die geballte Weisheit der alten Hasen für dich zusammengetragen.
Dein Fahrzeug: Wohnwagen oder Wohnmobil?
Am Anfang steht die Frage: Möchtest du lieber einen Caravan hinter dem Auto herziehen oder ein Reisemobil steuern? Falls du kein eigenes Auto hast, das einen Anhänger ziehen kann, ist die Frage schnell beantwortet: Dann ist das Wohnmobil die bessere Alternative für dich. Wohnwagen sind zwar günstiger als vergleichbare Camping-Mobile, aber in der Regel nur, wenn Anschaffungs- und Unterhaltskosten des Autos nicht mitgerechnet werden.
Mit einem Auto, das du am Urlaubsort vom Wohnwagen abkoppeln kannst, bist du mobiler, aber während des Aufenthalts ist eine Fahrerkabine direkt im Wohnraum meist komfortabler. Andererseits könnte es dir schnell lästig werden, für jeden kleinen Ausflug die Aufbauten rund um dein Wohnmobil wieder einpacken zu müssen.
📌 Mehr zum Thema erfährst du hier: Wohnmobil oder Wohnwagen? Vor- und Nachteile im Überblick
Ob du dich für deine erste Camperreise dann für ein kleineres, wendigeres Gefährt entscheidest, das leichter zu steuern ist, oder für ein geräumiges, hängt von zweierlei ab: Einerseits solltest du dein Selbstvertrauen als Fahrer ehrlich beurteilen und andererseits deine Bedürfnisse hinsichtlich Komfort und Platz. Ein kleiner Campervan könnte ebenfalls eine Alternative für dich sein. Damit bist du mobil und flexibel, musst allerdings in der Regel auf eine eingebaute Dusche, Toilette und ähnlichen Luxus verzichten.
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Unser Tipp für Camping-Anfänger: Wohnmobil mieten
Bei einem Punkt sind sich die erfahrenen Camper jedoch einig: Dein erstes Reisemobil solltest du keinesfalls kaufen, sondern mieten. So kannst du in Ruhe ausprobieren, welcher „Camping-Typ“ du eigentlich bist und was dir wichtig ist.
📌 Erfahre hier mehr: Wohnmobil mieten: Das solltest du wissen!
Routen planen für Camping-Einsteiger
Auch was die Route für deinen ersten Camping-Urlaub angeht, sind die meisten Experten einer Meinung: Anfänger sollten sich nicht übernehmen, sonst ist der Frust schnell vorprogrammiert. Idealerweise bist du bei deiner ersten Camping-Reise innerhalb Deutschlands unterwegs oder in Nachbarländern mit guter Infrastruktur und komfortablen Plätzen. Das macht es dir leicht, dich zurechtzufinden und dich wohl zu fühlen.
Außerdem sollte deine erste Camping-Reise vorzugsweise in wärmere Gefilde gehen oder in der warmen Jahreszeit stattfinden. Denn die Anforderungen insbesondere für Camping-Anfänger sind bei mildem Klima natürlich geringer als bei Kälte, Nässe oder gar drohendem Frost.
Empfehlenswerte Reiseziele für Camping-Neulinge
Besonders geeignete Ziele sind zum Beispiel Frankreich und Italien , in den Sommermonaten aber auch die Niederlande , Österreich oder Dänemark. Um auf Nummer Sicher zu gehen, kannst du dich am Anfang auch an Empfehlungen aus Campingführern halten und einfach bestimmte anfängerfreundliche Strecken abfahren.
Wenn du dich bei deiner ersten Reise an eine vorgegebene Route aus einem Camping-Reiseführer hältst und die Plätze vorher reservierst, schwindet mit der Planung vielleicht auch ein wenig der Abenteuerfaktor. Dafür kannst du aber ganz entspannt und sicher erste Erfahrungen sammeln.
Mit etwas mehr Routine kannst du dann bei deiner zweiten Reise mehr Spontaneität und Ungewissheit wagen. Vermutlich bekommst du aber bereits jetzt ein Gefühl dafür, ob du eher der sesshafte Typ bist, der länger an einem schönen Ort verweilt, oder ob für dich gilt: „Der Weg ist das Ziel“.
📌 Hier findest du viele tolle Vorschläge für empfehlenswerte Strecken: Die besten Camping-Routen und Touren
Dein Platz: minimalistisch oder luxuriös?
Welche Art Camping- oder Stellplatz du für deine erste Reise wählst, ist vor allem eine Typfrage: Bist du sehr naturverbunden, oder möchtest du auch im Urlaub nicht auf einen gewissen Komfort oder gar Luxus verzichten?
Die Auswahl ist schier endlos: Zwischen Plätzen mit einfachsten Sanitäranlagen mitten im Wald und Plätzen mit Pool, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Kinderanimation oder sogar Diskothek ist mittlerweile alles denkbar.
Wenn du dir noch unsicher bist, was deinen Bedürfnissen am besten entspricht, probiere doch einfach beides mal aus. Denn das Tolle am Camping ist ja gerade die Flexibilität.
📌 Schau dir hier die Top Plätze in Deutschland an.
Als Anfänger wild campen?
„Wildes“ Campen ist zwar sehr romantisch, aber eher etwas für Fortgeschrittene oder Wagemutige. Fans dieser Art des Campings suchen sich einen „inoffiziellen“ Wohnmobil-Stellplatz direkt am Meer oder See, umgeben von Natur und mit nur wenigen oder gar keinen Nachbarn in Sichtweite.
Allerdings ist Wildcamping – egal ob mit dem Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt – in vielen Ländern streng reglementiert oder komplett verboten. Wenn du beim wilden Campen erwischt wirst, können im schlimmsten Fall sogar Geldstrafen drohen – keine schöne Erfahrung für Camping-Anfänger.
📌 Lies hier mehr über die Wilcamping-Gesetze in den einzelnen Ländern.
Gepäck und Packen für Einsteiger: Nimm’s leicht
Beim Thema Gepäck fallen die Empfehlungen unterschiedlich aus: Die einen Profi-Camper meinen, auch beim Camping sollte man den Ballast so gering wie möglich halten. Andere empfehlen, sich so gut wie möglich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
Im Internet kursieren unendlich viele Camping-Packlisten für die unterschiedlichsten Anforderungen. Letztendlich ist aber auch das eine Typfrage, und du solltest dich beim Packen nicht verrückt machen lassen: Wenn deine Route dich nicht weit wegführt von jeglicher Zivilisation – und das sollte sie bei deiner ersten Camping-Reise auf keinen Fall –, brauchst du im Prinzip nur Pass, Führerschein, Kreditkarte und etwas Bargeld. Und für den Fall, dass die Geschäfte am ersten Abend schon geschlossen haben, schadet auch eine Zahnbürste nicht.
Zusätzlich solltest du noch Wasser und Proviant für zwei Tage dabeihaben und ansonsten alles einpacken, worauf du nicht verzichten magst. Am Ende gibt es sowieso immer ein paar Dinge, die fehlen, und vor allem etliches, auf das man hätte verzichten können.
Camping für Anfänger: Checkliste für das erste Mal
Hier die wichtigsten Sachen, die ihr für euren Camping-Ausflug dabeihaben solltet:
Papiere
- Ausweis/Reisepass
- Versicherungskarte
- Führerschein
- Kreditkarten
- Fahrzeugpapiere
- Grüne Versicherungskarte für deinen Camper
- ADAC Premium-Mitgliedschaft (falls vorhanden)
Für das Wohnmobil
- Warndreieck
- Verbandskasten
- Warnweste
- Feuerlöscher
Ausrüstung
- Taschenmesser
- Taschenlampen/Stirnlampen
- Wasserschlauch
- Campingstuhl
- Klapptisch
- Hängematte
- Decken
- Axt
- Sonnensegel
- Diverse Spiele/Karten
- Kerzen
Hygiene
- Reiseapotheke
- Zahnbürste
- Zahnpasta
- Duschgel (biologisch)
- Shampoo (biologisch)
- Campingdusche
- Waschmittel (biologisch)
- Pinzette (wirklich immer wichtig zu haben)
- Rasierer
- Feuchttücher (für alles zu gebrauchen)
- Desinfektionsmittel
- Sonnencreme
- Mückenspray
Küche
- Kühlbox oder Kühlschrank (für verderbliche Lebensmittel)
- Topf, Pfanne
- Scharfe Messer
- Besteck
- Teller
- Becher/Gläser
- Weinöffner
- Schalen
- Schere
- Geschirrtücher
- Küchenrolle
- Spülmittel (biologisch)
- Spülschüssel
- Müllbeutel (ganz wichtig)
- Gewürze
- bevorzugte Lebensmittel
- Vorratslebensmittel (Reis, Nudeln etc.)
- Müsli
- Öl
📌 Weitere Informatione findest du in unserer Checkliste für den Campingurlaub.
Deine Reisebegleitung: Gewusst, wer
Viel wichtiger als die Frage, was du mitnimmst, ist die Frage, wen du mitnimmst: Die erste Campingreise alleine zu unternehmen, stellt ein besonderes Abenteuer dar und sollte wohlüberlegt sein. Die meisten werden daher lieber in Begleitung auf Tour gehen wollen. Aber sei dir bewusst, dass man auf einer Campingreise viel Zeit auf engstem Raum miteinander verbringt. Das macht das gemeinsame Erlebnis intensiver, man lernt neue Seiten und ungeahnte Qualitäten aneinander kennen.
Dennoch kann so ein Abenteuer selbst für langjährige Beziehungen oder Familien zur Herausforderung werden. Wer aber von vornherein genügend Zeit einplant, um nach einer langen Fahrt oder einem verregneten Tag zusammen im Wohnmobil für ein paar Stunden auch mal getrennte Wege zu gehen, schafft Freiräume und sorgt damit für ein harmonisches Miteinander.
Überhaupt sind dies die wichtigsten Tipps, die erfahrene Camper dir als Neuling mit auf den Weg geben möchten: Freiräume schaffen, entschleunigen, Pausen einplanen, genießen – und alles nicht zu ernst nehmen. Denn du hast dich mit Camping ja schließlich für die entspannteste und schönste Art, Urlaub zu machen, entschieden!
Von Christian Zirnig