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Bikepacking für Anfänger: Alle Infos zum Camping mit Fahrrad
mountain bike in sunny forest © luckybusiness

Bikepacking für Anfänger: Alle Infos zum Camping mit Fahrrad

7 min Lesedauer

Einfach das Fahrrad schnappen, nur das Nötigste mitnehmen und mehrere Tage am Stück durch die Natur fahren. Unterwegs vielleicht zelten oder gemütlich auf einem Campingplatz übernachten. Für viele ein Traum und ein Trend, der auch bei klassischen Campern immer beliebter wird. In diesem Artikel verraten wir dir, worauf du beim Planen und Packen für den Bikepacking-Trip achten musst. Außerdem stellen wir einige der schönsten Routen in Deutschland vor.

Inhaltsverzeichnis

Camping mit Wohnmobil und Caravan macht Spaß. Aber aus eigener Kraft längere Strecken zurückzulegen ist noch einmal ein ganz anderes Erlebnis. Kein Wunder, dass Fahrradreisen immer beliebter werden. Vor allem die Flexibilität ist unschlagbar: Die Etappen teilst du dir nach eigenem Ermessen ein. Unterwegs übernachtest du auf Campingplätzen oder hast sogar dein eigenes Zelt dabei.

Vor dem Vergnügen steht aber auch ein bisschen Planung an: Was muss man bei einem längeren Radtrip mitnehmen? Brauche ich unbedingt ein Zelt? Wie lang sollte die Route sein? Und was sind eigentlich die schönsten Strecken für mehrtägige Radtouren? Genau das möchten wir euch in diesem Artikel beantworten. Also – macht schon mal das Fahrrad startklar und los geht’s!

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bike cycle trip bag packing © Potera
© Potera – stock.adobe.com

Bikepacking vs. klassische Fahrradreisen

Vorher noch ein paar Worte zu dem Begriff „Bikepacking“, der in den letzten Jahren schwer in Mode gekommen ist. Damit sind Radreisen mit besonders leichtem Gepäck gemeint. Im Unterschied zu klassischen Fahrradreisen wird hier auf den Gepäckträger mit Transporttaschen an den Seiten verzichtet. Das Equipment kommt stattdessen in spezielle Taschen, die direkt am Fahrradangebracht werden, z.B. am Rahmen oder dem Lenker.

Vorteil vom Bikepacking: Du bist agiler und leichter unterwegs und nicht zwangsweise auf „normale“ Fahrradwege angewiesen. Dadurch kommst du an Orte, die man auf herkömmlichen Wegen nicht oder nur schwer erreicht. Allerdings braucht man auch ein bisschen Erfahrung und ggf. auch spezielles, besonders leichtes Equipment. Für Anfänger empfehlen wir daher, erstmal eine normale mehrtägige Fahrradtour zu machen. Mit zunehmender Erfahrung kannst du dich dann am Bikepacking ausprobieren.

Beim Camping mit Fahrrad immer das Gewicht beachten

Wichtig bei einer mehrtägigen Fahrradtour: Nicht zu viel mitnehmen. Bei zu hohem Gewicht verschlechtert sich das Fahrverhalten, außerdem bist du schneller erschöpft. Das gilt vor allem dann, wenn viele Höhenmeter auf der Strecke anfallen. Checke vor der Tour erstmal das zulässige Gesamtgewicht des Rads, also das Gewicht von Fahrrad, Gepäck und Fahrer. Gepäckträger sind in der Regel für 20 bis 40 Kg ausgelegt.

So planst du deine Radreise-Route

Wenn du noch nie eine längere Fahrradtour über mehrere Tage gemacht hast, bietet es sich an, erstmal einen etablierten Radweg zu fahren. Tipps für besonders schöne Strecken in Deutschland findest du weiter unten im Artikel. Vorteil an diesen Wegen ist, dass du hier neben interessanten Sehenswürdigkeiten meist eine touristische Infrastruktur mit Übernachtungsmöglichkeiten und Campingplätzen vorfindest.

Du kannst dir natürlich auch einige eigene Strecke zusammenbasteln, indem du z.B. verschiedene Ortschaften oder Campingplätze zu einer Route verknüpfst. Schau dir bei uns die 10 schönsten Campingplätze für Zeltcamper in Deutschland an. Auch mit der ADAC-Stellplatzführer-App findest du viele gute Campingplätze, die sich für Radreisende eignen.

 

Camping mit Fahrrad © Jens
© Jens – stock.adobe.com

Unser Tipp: Sei am Anfang nicht zu ambitioniert mit der Länge der jeweiligen Tagesetappen. 50 Kilometer pro Tag sind für Einsteiger ein guter Richtwert. Wenn du nach ein paar Tagen merkst, dass noch Luft nach oben ist, kannst du die Länge entsprechend erhöhen. Besser ist aber, etwas konservativer zu planen. Schau dir außerdem auch, wie der Untergrund beschaffen ist: Auf Asphalt fährt man in der Regel viel einfacher als auf Feld- und Waldwegen.

Was braucht man zum Camping mit Fahrrad?

Die benötigte Ausrüstung hängt ein bisschen davon ab, ob du unterwegs in Unterkünften oder im Zelt übernachtest. Dazu brauchst du dann neben dem Zelt auch einen Schlafsack, Isomatte und ggf. einen Campingkocher. Zelte, Isomatten und Schlafsäcke sind heutzutage in sehr leichten Ausführungen erhältlich (ca. 2-3 Kilogramm für alles zusammen). Schau dir hier unsere Kaufberatung für Trekkingzelte an, die sich auch gut für Fahrradreisen eignen.

Um das Gepäck zu verstauen, bieten sich Packtaschen an. Klassisch benutzt man dazu 5 Taschen:

  • 2 große Taschen am Gepäckträger, jeweils auf einer Seite
  • 2 kleinere Taschen vorn am „Lowrider“ (spezielle Haltevorrichtung, die an die Gabel geschraubt wird)
  • 1 kleine Tasche am Lenker

Beachte dabei, dass das Gewicht möglichst gleichmäßig auf beide Seiten verteilt ist. Zwei Drittel des Gewichts sollte hinten auf dem Gepäckträger liegen, ein Drittel auf dem Lowrider. Schwere Sachen packst du nach unten, häufiger verwendete Gegenstände am besten nach oben. In die Lenkertasche kommt Kleinkram wie Fotoapparat, Handy und Snacks für unterwegs.

Die schönsten Campingplätze zum Zelten in Deutschland: Empfehlungen der Redaktion:

Packliste für das Camping mit Fahrrad

Beim Packen für die Camping-Radtour kommt es darauf an, nur das Nötigste mitzunehmen. Gleichzeitig solltest du die Sicherheit aber nicht vernachlässigen – und ein bisschen Komfort muss natürlich auch sein. Zu den wichtigsten Sachen für die Radreise zählen:

Kleidung

  • Wind-/Softshell-Jacke zum Schutz vor Regen
  • Regenhose
  • Radhose
  • Kurze und lange Hose
  • Pullover (z.B. Fleece)
  • Atmungsaktive T-Shirts (z.B. aus Merinowolle)
  • (Funktions)-Unterwäsche
  • Fahrradhelm
  • Sonnenbrille
  • Bequeme Turnschuhe bzw. Fahrradschuhe
  • Zusätzliches Paar Schuhe oder Sandalen
  • Socken
  • Schlafbekleidung

Ausrüstung für das Fahrrad

  • Packtaschen (am besten wasserdicht bzw. wasserabweisend)
  • Gepäckträger, Lowrider
  • Navigationsgerät (ggf. auch Smartphone mit Navi-App)
  • Halter für Trinkflasche
  • Luftpumpe
  • Flicken für Reifen
  • Werkzeug
  • Fahrrad-Schloss

Camping-Ausrüstung

  • Leichtes Zelt
  • Schlafsack
  • Isomatte oder aufblasbare Liegematte
  • Kopfkissen
  • Reise-/Campingkocher
  • Geschirr
  • Reißfestes Klebeband bzw. Panzertape (für Notfälle/kleinere Reparaturen)

Sonstiges

  • Reiseapotheke, Pflaster, Verbände
  • Insektenschutzmittel
  • Desinfektionsmittel
  • Schmerztabletten
  • Taschenlampe
  • Warnweste
  • Ladegeräte, Batterien

Die 5 schönsten Radwege für Fahrrad-Camper in Deutschland

In Deutschland gibt es jede Menge etablierte Fernradwege, die sich perfekt für die ersten längeren Radreisen anbieten. Zu den fünf schönsten zählen die folgenden Wege.

Weser-Radweg

Rund 520 Kilometer folgt dieser beliebte Radweg dem Verlauf der Weser bis zur Mündung an der Nordsee. Zunächst geht es durch das Weserbergland mit seinen hübschen historischen Fachwerkstädtchen, später durch die Weiten der norddeutschen Tiefebene. Ganz am Ende kannst du dann die frische Nordseeluft genießen, vielleicht sogar noch einen Ausflug ins Wattenmeer wagen. Da der Weg keine größeren Steigungen aufweist, ist er perfekt für Anfänger geeignet.

Mosel-Radweg

Zwischen idyllischen Weinbergen und malerischen alten Burgen, immer entlang den Schleifen der Mosel verläuft der bekannte Mosel-Radweg. Der Weg startet bereits in den französischen Vogesen, der deutsche Abschnitt ist etwa 250 Kilometer lang. Unterwegs kannst du immer wieder kleinere Ausflüge in die hübschen Städte machen oder die tollen Ausblicke genießen. Der Weg ist ebenfalls recht flach und damit gut für Familien mit Kindern geeignet.

Bodensee-Königssee-Radweg

Schon etwas anspruchsvoller ist der Bodensee-Königssee-Radweg in Bayern. Etwa 440 Kilometer führt der Weg vom Bodensee, dem „Bayrischen Meer“ bis zum traumhaft schönen Königssee in den Berchtesgadener Alpen. Es geht durch zauberhafte Moorlandschaften, verwunschene Wälder und entlang von friedlichen Flussauen – immer begleitet von einem fantastischen Alpenpanorama. Einige Etappen weisen aber etliche Höhenmeter auf.

Schlossparkrunde im Allgäu

Fast ebenso schön, aber etwas entspannter präsentiert sich die Schlossparkrunde im Allgäu. Der rund 210 Kilometer lange Radweg führt durch die reizvolle Voralpenlandschaft des Allgäu und bietet neben wunderbare Natur auch viele kulturelle Highlights. Darunter das berühmte Schloss Neuschwanstein und hübsche Städtchen wie Kaufbeuren oder Füssen. Unterwegs kommst du auch zahlreichen schönen Seen vorbei, z.B. dem Weißensee, Forggensee und Hopfensee.

Emsradweg

Einem Fluss von seiner Quelle bis zur Mündung ins Meer folgen: Genau das kannst du auf dem 375 Kilometer langen Emsradweg. Der Weg startet in Hövelhof im Teutoburger Wald und verläuft anschließend auf gut ausgebauten, steigungsarmen und asphaltierten Wegen durch einige der schönsten Ecken von Nord Westfalen und Niedersachsen. Dabei siehst du, wie aus einem kleinen Bächlein langsam ein großer Fluss wird – ein einzigartiges Erlebnis.

Auf der Suche nach einem Campingplatz zum Zelten? Bei PiNCAMP findest du einige der Schönsten! Alle Plätze werden regelmäßig vom ADAC geprüft und von unseren Lesern bewertet. Entdecke jetzt deinen nächsten Traumplatz:

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Titelfoto: © Poter – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 12/05/2023
Author: Selim Baykara