So kannst du Verpackungen im Campingurlaub reduzieren
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Camping, Sonne, Natur… und Müll? Abfälle und Verpackungen verunstalten nicht nur die Umwelt, sondern schaden ihr und den darin lebenden Lebewesen und Pflanzen. Damit Campingurlaub weiterhin in einer intakten Natur möglich ist, haben wir hier 7 Tipps für einen verpackungsarmen Campingurlaub für euch.
Wer Abfall vermeidet, schont Ressourcen und die Frage nach der umweltgerechten Entsorgung stellt sich gar nicht erst. Das ist auch gar nicht so schwer. Hast du schon mal etwas von den fünf R zur Abfallreduktion gehört? Im Artikel „5 genial einfache Tricks, mit denen du Müll beim Camping vermeidest“ zeigen wir euch, wie sie euch beim Einsparen von Abfall helfen können. Dieses Mal konzentrieren wir uns auf eines von Ihnen, das R wie Reduce (Reduzieren).
Eine gute Option ist, ganz auf verpackungsfreie Produkte zu setzen. Wie das geht, zeigt die Zero-Waste-Bewegung. Zero-Waste: bedeutet so etwas wie „leben ohne Müll“ und ist eine Bewegung, bei der Menschen komplett auf Müll verzichten. Bekannt sind Zero-Waste-Läden, die es mittlerweile in vielen Städten und auch schon auf einigen Campingplätzen gibt. Dort könnt ihr Produkte wie Lebensmittel, Reinigungsmittel und Hygieneprodukte verpackungsfrei erwerben.
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Campingurlaub richtig vorbereiten
Nun aber mal ganz von vorne: Jeder Campingurlaub beginnt mit einer Idee und der passenden Ausrüstung. Dazu auch gleich ein Tipp: Wenn du diese vor Ort in einem Geschäft kaufst, sparst du Verpackungen durch den Versand ein. Zudem hinterlässt jedes versendete Paket auch einen ökologischen Fußabdruck.
Tipp: Ausrüstung leihen
Du weißt noch nicht welcher Camping-Typ du bist? Dann leihe dir doch zunächst die Ausrüstung bei Freunden und Bekannten. Später kannst du entscheiden, was du dir zulegen möchtest. Ausrüstung, wie Zelte und Isomatte können auch bei lokalen Outdoor-Läden gemietet werden. Ebenso gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Camper-Van-Vermietern.
Nun aber wieder zurück zum verpackungsfreien Campingurlaub. Hast du deine Grundausstattung für den nächsten Trip zusammen, kannst du die Details planen. Gerade das Einkaufen von Lebensmitteln im Supermarkt steckt voller Einwegverpackungen. Einwegverpackungen sind jedoch eine große Verschwendung von Ressourcen. Die Herstellung der Verpackungen erfordert nämlich einen hohen Energieaufwand. Nachdem wir sie benutzt und weggeschmissen haben, endet ihre Reise jedoch nicht – im Gegenteil: Sie landen schließlich als Mikroplastik in unseren Gewässern und Böden. Auch können spezielle Schafstoffe, wie Weichmacher, die in der Verpackung enthalten sind, in die darin enthalten Lebensmittel übergehen.
Nutze eigene Behälter, Stoffbeutel und Netze
Das ist das Geheimnis des verpackungsfreien Einkaufs. Denn egal ob im Supermarkt, dem lokalen Bauernmarkt oder im Zero-Waste-Laden, ihr benötigt eure eigenen „Verpackungen“. Die folgenden Möglichkeiten ergänzen sich optimal:
- In deinem nahegelegenen Super- und Drogeriemarkt kaufst du alles ein, was es plastikfrei gibt. Nimm dir dazu die verschiedenen Behälter, Stoffbeutel und Netze mit.
- Obst und Gemüse gibt es mittlerweile in vielen Supermärkten unverpackt.
- Gerade in südlichen Ländern werden die Waren gerne in Plastiktüten verpackt, hier kannst du dich mit deinen eigenen Taschen gegen Plastik rüsten.
Wenn es eine Frischetheke gibt, dann steht dem verpackungsfreien Einkaufen von Milcherzeugnissen nichts im Weg. Viele Supermärkte bei uns haben sich schon darauf eingestellt. Denn es ist eine Hygiene-Frage. Oft gibst du dein Behälter auf ein Tablett, welches die Verkäufer dir reichen, somit kommt dein Behälter nicht in Kontakt mit der der Thekenoberfläche und Keime können so nicht hinter die Theke gelangen. Frage am besten einfach nach, viele Verkäufer freuen sich über das Engagement der Kunden.
Beim Bäcker ist es noch unkomplizierter, halte ihnen einfach deinen Stoffbeutel für Brötchen, Brezel und Brot hin. Kaufst du Kuchen oder andere zuckrige Teigwaren bietet sich ebenfalls ein fester Behälter oder eine „alte“ Brottüte an, die du hier wiederverwendest. Für Bauern- oder Wochenmärkte gilt das gleiche, nimm deine eigenen Verpackungen mit, somit kannst du dir jene des Marktes sparen.
Trocken-Lebensmittel vorher verpackungsfrei einkaufen
Alles was du nicht im Super- oder Wochenmarkt verpackungsfrei bekommst, erhält du im Unverpackt-Laden. Gerade für den Campingurlaub bietet es sich an, alle Trocken-Lebensmittel vorab zu kaufen. Das heißt, Lebensmittel wie, Nudeln, Linsen, Nüsse, Müsli. Diese kannst du gut lagern. Für den Einkauf im Zero-Waste-Laden rüstest du dich wieder mit eigenen „Verpackungen“.
Hier kannst du wirklich alles verwenden. Super eignen sich Behälter, die du verschließen kannst. Ansonsten nimm Wäscheklammern, Gummis oder Verschlussklammern mit. Alte Einweggläser, Papierverpackungen, Brottüten, Zipp-Beutel oder Tupperdosen eignen sich ebenfalls hervorragend. Vor Ort befüllst du diese Behälter mit den gewünschten Lebensmitteln, davor wiegst du dein Behälter im Laden, damit du das Gewicht deiner Verpackungen nicht zahlst.
Den ersten Einkauf in einem Unverpackt-Laden solltest du aber langsam angehen lassen. Das neue Konzept mit selbst Abwiegen und Abfüllen ist gewöhnungsbedürftig. Toller Nebeneffekt: Du kaufst nur so viel, wie du wirklich benötigst. Auch an das Sammeln von passenden Behältern gewöhnst du dich schnell und gibst so den ausgedienten Verpackungen eine zweite Chance.
Auf und um den Campingplatz verpackungsfrei einkaufen
Nach deinem Einkauf zuhause kann es los gehen. Für die ersten Tage bist du nun ausgerüstet. Im Campingurlaub selbst gibt es viele Möglichkeiten auf Verpackungen zu verzichten. Einige Campingplätze des ECOCAMPING-Netzwerks kooperieren mit lokalen Produzent*innen. Auf manchen Campingplätzen werden regelmäßig Märkte mit Erzeugnissen aus der Region veranstaltet. Andere, wie der Campingplatz Wirthshof haben einen eigenen Zero Waste Hofladen. Dort könnt ihr euch aus verschiedenen Bio-Müslis ein perfektes Frühstück zusammenstellen. Einfach mit eigenem Glas, einer Dose oder gleich mit der Müslischale vorbeikommen.
Weitere Campingplätze arbeiten mit Safterzeugern zusammen. Dort könnt ihr mit eigenen Flaschen frische Säfte direkt um die Ecke zapfen. Oft werden auch Wochenmärkte in der Umgebung angeboten, informiert euch dazu einfach beim Campingplatz direkt. Wenn ihr direkt bei lokalen Produzenten einkauft, unterstützt ihr regionale Landwirte und euer Geld kommt der Region zu Gute.
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Nachhaltige Hygiene: auf Festes setzen
Tuben, Flaschen und Zerstäuber: In der Drogerie wimmelt es nur so von Kunststoffverpackungen. Welche Alternativen gibt es? Es empfiehlt sich auf feste Kosmetik zu setzen. Feste Shampoos, Duschseifen, Haarspülung und Deodorant am Stück, sowie Zahnpasta als Drops oder Pulver. Alle diese Alternativen haben ihre Berechtigung. Sie sparen Plastik-Verpackungen ein, da sie oft kompakter und leichter oder oft gar nicht, bzw. umweltfreundlich verpackt sind.
Wer nun an die Kernseifen denkt, mit denen sich womöglich die Urgroßeltern noch abgeschrubbt haben, denkt, liegt falsch. Körperseifen und Shampoos gibt es in wohlig duftenden Ausführungen, welche ein angenehmes Hautgefühl hinterlassen. Diese festen Produkte haben oft viel weniger schädliche Stoffe für Körper und Natur als die Flüssigen. Eine große Auswahl findet ihr in den gängigen Drogeriemärkten und natürlich im Unverpackt-Laden.
Einmal Duschgel zum Abfüllen bitte
Möchtest du nicht auf dein flüssiges Shampoo und Duschgel verzichten? Einige Drogeriemärkte und Zero Waste Läden bieten ökologische Alternativen zum Abfüllen in eigene Behälter an. Am besten gehört der Einkauf von Kosmetik-Artikeln zur Vorbereitung deiner Reise, denn nicht überall werden verpackungsfreie Alternativen angeboten.
Putzen mit Hausmitteln
Natron, Essigessenz, Zitronensäure, Soda und Kernseife gegen Flecken und Bakterien. Diese Mittel erleben gerade eine Renaissance. Und das zu Recht, denn sie beweisen seit Jahrzehnten ihre Wirkungskraft. Habt ihr die Zutaten erstmal zuhause, könnt ihr daraus vielseitige, umweltfreundliche und kostengünstige Putzmittel herstellen.
Mit diesen Tipps könnt ihr euren Urlaub noch umweltfreundlicher gestalten. Setzt so viel ihr wollt um, probiert Neues aus oder erfindet sogar euer eigenes nachhaltiges Putzmittel. Null-Verpackung heißt nicht Verzicht, sondern Freude daran, umweltfreundliche Alternativen auszuprobieren und zu finden.
Titelbild: © Natalia Klenova – stock.adobe.com