Der West Highland Highway: Mit dem Wohnmobil durch Schottlands wilden Westen
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Wasser, Whisky und wunderbar waghalsige Wanderwege: So stellst du dir vermutlich eine perfekte Tour durch die schottischen Highlands vor. Und genau das bekommst du auch, wenn du dich für den West Highland Highway entscheidest.
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Der West Highland Highway folgt der Route des ältesten und beliebtesten Fernwanderweges der Region durch den Nordwesten Großbritanniens. Statt die 154 km von Milngavie nach Fort Williams auf Schusters Rappen zu bezwingen, mietest du dir nach der Landung in Glasgow aber ein schickes Wohnmobil und folgst der A82 in Richtung Norden.
Vom sagenumwobenen Loch Lomond führt dich die Route durch nahezu unberührte Naturlandschaften. Dich erwartet eine traumhafte Mischung aus Mooren, Seen, Wäldern und Bergen bis zum Fuß des Ben Nevis, dem höchstem Gipfel Großbritanniens – und vielleicht sogar noch darüber hinaus. Alle angeschnallt? Dann kann’s losgehen!
Praktische Informationen für den West Highland Highway | |
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Route | Glasgow - Milngavie - Drymen - Inverarnan - Tyndrum - Kinlochleven - Fort William |
Strecke | ca. 150 km |
Fahrtzeit | mindestens 1 Woche empfehlenswert |
Highlight | Dumbarton Castle, Tal von Glen Coe |
Beste Reisezeit | Mai, Juni und September, im Sommer viel Regen |
Maut | keine Gebühren, aber eventuell Maut bei der Anfahrt durch England |
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Von der Universitätsstadt Glasgow bis an die verwunschene Ostküste
Auch wenn du der ehemaligen Arbeiter- und mittlerweile drittgrößten Stadt Großbritanniens dank kostenlosen Museumsbesuchen und pulsierendem Nightlife mit Sicherheit einige Tage und Nächte füllen kannst, lassen wir das Zentrum von Glasgow erstmal links liegen und steuern stattdessen die etwa 13 km außerhalb gelegene Vorstadt Milngavie an – den offiziellen Startpunkt des West Highland Ways.
Hier bietet sich ein Spaziergang durch den Mugdock Country Park mit seiner gleichnamigen Burg aus dem 14. Jahrhundert an, bevor dich die Highlands-Route zunächst vorbei an blökenden Schafherden und schottischen Hochlandrindern über die sanften Hügel und Felder der Lowlands führt. Nach nur knapp 20 km triffst du auch schon auf den ersten Stopp am West Highland Highway: den kleinen Ort Drymen am Rand des Loch Lomond and the Trossachs Nationalparks.
Abstieg in die Teufelsschlucht
Hartgesottene Camper stürzen sich auch an etwas kühleren Tagen (der Regelfall) in die Fluten des größten Sees der britischen Hauptinsel. Andere holen sich den Nervenkitzel lieber im Höllenschlund des Finnich Glen. Die steile Schlucht ist unter anderem aus der Serie „Outlander“ bekannt. Hauptattraktion ist die Felsformation Devil’s Pulpit am Boden der Schlucht, die man seit der Mitte des 19. Jahrhunderts über eine schmale Treppe mit ebenso teuflischem Namen erreicht.
Noch nicht genug von Gespenstern und Dämonen? Wie wäre es dann mit einem Besuch von Buchanan Castle? Die Ruine eines Landhauses aus den 1850er Jahren gilt bis heute als Sitz des Clans Graham und wer weiß: Vielleicht sind die letzten Bewohner ja wirklich nie ausgezogen, wie man sich erzählt.
Wer nach so viel Gruseln eine Extraportion Frischluft schnappen möchte, begibt sich auf eine Wanderung zum Conic Hill, der wunderbare Aussichten über den Loch Lomond bietet. Alternativ planst du einen Tagesausflug in den 20 Fahrminuten entfernten Go Country Adventure Park am Loch Ard ein. Wer bei der riesigen Auswahl an Outdoor-Aktivitäten – von Klippenspringen über Kajakfahren bis Tontaubenschießen – nicht das Richtige für sich findet, dürfte allerdings endgültig von allen guten Geistern verlassen sein.
Wälder, Wiesen und grüne Berggipfel
Vor Alpträumen musst du dich auf dem Camping Forestry Commission Cashel aber Gottseidank nicht fürchten. 10 km nördlich von Drymen stellst du dein Wohnmobil einfach direkt am 500 m langen Kiesstrand ab und genießt den Blick über die typisch schottische Landschaft aus Wasser, Wäldern und einem Horizont aus grünen Berggipfeln.
Am nächsten Morgen mietest du dir ein Boot und erkundest die 71 km² große Wasserfläche inklusive ihrer zahlreichen, teils nur bei niedrigem Wasserstand sichtbaren Inseln. Hast du lieber festen Boden unter den Füßen? Dann führt dich der West Highland Way am Ostufer entlang bis nach Rowardennan. Von dort geht es auf dieser Seite von Loch Lomond nur noch zu Fuß weiter – etwa in 5-7 Stunden auf den Gipfel des 974 m hohen Ben Lomond.
Traumhafte Aussichten vom Dumbarton Castle
Nach einer weiteren Nacht mit Seepanorama läufst du zur gegnerischen Seite über und fährst rund 66 km bis nach Inverarnan am Westufer des Sees, von wo aus dich der West Highland Highway gleich weiter bis ins knapp 18 km nördlich gelegene Tyndrum führt. Unterwegs legst du einen kurzen Zwischenstopp am Sea Life Aquarium in Balloch ein, staunst in riesigen Glastunneln über Großbritanniens Haivorkommen und erfährst in eigenen Themenwelten alles über die Bewohner der schottischen Lochs.
Das spektakulär zwischen den Kuppen von imposanten Basaltfelsen gelegene Dumbarton Castle an der Mündung des Leven in den River Clyde ist ein weiteres absolutes Muss und die 25 Minuten Umweg mehr als wert. Am Westufer des Loch Lomond warten derweil weitere spektakuläre Gebirgsketten darauf, bezwungen zu werden – darunter auch der gemeinhin als The Cobbler bekannte Ben Arthur am Loch Long.
Wenn dir 12 km und 861 m Höhendifferenz schon beim Hörensagen den Schweiß auf die Stirn treiben, bietet sich ein Spaziergang durch den historischen Ardkinglas Woodland Garden mit seinem alten Baumbestand und blühenden Rhododendronbüschen an. Anschließend kannst du dich in Cairdown mit einem erfrischenden Malzgetränk der Craft-Brauerei Fyne Ales erfrischen.
Ausflug zu den geheimnisvollen Sumpflandschaften von Rannoch Moor
Angekommen in Tyndrum, ist es Zeit, dein Nachtlager in einer Glamping Hut an der Südspitze des 130 km² großen Rannoch Moor aufzuschlagen. Wenn du dich nicht zwischen den Glampinghütten und Hobbithäusern entscheiden kannst, stehen im Wohnmobilpark 16 Stellplätze mit kostenlosem WLAN zur Verfügung.
Weiter führt der West Highland Highway am nächsten Morgen über Bridge of Orchy und Kingshouse bis ins gut 60 km entfernte Hochtal von Kinlochleven. Unterwegs erkundest du eine der letzten wirklich unberührten Landschaften Schottlands und lässt den Blick vom 320 m hohen Mam Carreigh über die faszinierende Sumpf- und Heidelandschaft schweifen. Wenn du noch Reserven in deinen Beinen hast, solltest du dir die Aussicht vom Beinn a’Chrulaiste über das berühmte Glen-Coe-Tal nicht entgehen lassen.
Klettern und Kraxeln am höchsten Gipfel von Schottland
Etwas Abenteuerlust solltest du dir noch aufsparen. In Kinlochlevens National Ice Climbing Center wartet eine weltweit einzigartige Indoor-Eiswand aus 500 Tonnen gefrorenem Wasser darauf, von dir persönlich bezwungen zu werden. Auch an der frischen Luft lässt es sich hier wunderbar herumkraxeln, beispielsweise im angrenzenden Klettergarten. Alternativ überquerst du auf geführten Wanderungen spektakuläre Klettersteige oder erklimmst die Klippen der Glen-Nevis-Schlucht.
Wenn du lieber am Boden der Tatsachen bleiben möchtest, bieten sich tolle Wanderungen durch das von Wasserfällen gesprenkelte Tal an. Besonders spektakulär sind die Steall Falls, die 120 Meter in die Tiefe stürzen und damit der zweithöchste Wasserfall Schottlands. Du kannst die Wasserfälle auch vom 35 km weiter nördlich gelegenen Fort William erreichen, welches nicht umsonst als „Outdoor Capital of the UK“ bekannt ist.
Der 6.000-Einwohner-Ort bildet die Endstation des West Highland Highways und gilt trotz seiner überschaubaren Einwohnerzahl als größte Stadt der westlichen Highlands. Hier schlägst du dein Lager im Camping Lochy am gleichnamigen Fluss Lochy auf und hast abermals die Qual der Wahl: Ein gemütlicher Abend im Wohnmobil oder doch lieber eine der voll ausgestatteten Luxuslodges mit eigenem Whirlpool und Blick auf den Ben Nevis?
Den höchsten Berg Großbritanniens (1.345 Meter) wirst du beim Wandern, Klettern oder Mountainbiken wohl noch öfter zu Gesicht bekommen. Großbritanniens einzige Berggondel bringt dich schon mal auf 650 Höhenmeter. Von dort sind es dann nur noch schlappe 695 m auf den kargen Gipfel. Unser Tipp: Bergab geht’s leichter und die Outdoor-Aktivitäten im Tal wollen auch nicht vernachlässigt werden.
Zum Abschluss einen guten schottischen Whiskey
Wie wäre es etwa mit Wildwasserkayaking auf den Flüssen der Umgebung oder in der Meeresbucht Loch Linnhe? Du magst es lieber etwas ruhiger? Lachs, Forelle, Aal und Flunder beißen hier auch in weniger rasanten Gewässern recht zuverlässig an. Harry-Potter-Fans wiederum setzen den knapp 30 km entfernten Glenfinnan Viaduct mit seiner berühmten Eisenbahn-Brücke ganz weit oben auf ihre To-do-Liste.
Ebenfalls einen Besuch wert ist das West Highland Museum. Hier findest du so ziemlich alles, was die Highlands an sehenswerten Kuriositäten zu bieten haben: Vom Geldbeutel des schottischen Volkshelden Rob Roy über die Schätze einer zerstörten spanischen Armada-Galeone bis hin zu den Dudelsäcken, die 1314 auf dem Schlachtfeld von Bannockburn gespielt wurden.
Wie deine Tagesgestaltung auch aussehen mag – am Ende wirst du wahrscheinlich trotzdem in der Ben Nevis Distillery landen. Denn ein schöner, torfiger Whisky darf auf einer Tour durch die schottischen Highlands natürlich nicht fehlen. Außerdem bietet sich das besonders gut als Mitbringsel für zu Hause an. Denn so langsam wird es Zeit an die Heimreise zu denken. Wenn du noch keine Lust dazu hast, empfehlen wir, einige Tage auf der nur 1,5 Fahrstunden entfernten Isle of Skye dranzuhängen. Das Eiland gilt als eine der schönsten Inseln Schottlands und ist der perfekte Abschluss dieser großartigen Tour!
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