Wasserfälle in Triglav, Sightseeing in Llubljana: Wohnmobil-Roadtrip durch Slowenien

5 min Lesedauer

Slowenien ist hierzulande immer noch recht unbekannt, obwohl es zu den schönsten Reisezielen auf dem Balkan zählt. Die einzigartigen Naturlandschaften des Triglav-Nationalparks sind ein Traum für Aktivurlauber und Naturliebhaber. Dazu gibt es viele schöne Seen und Gebirgsflüsse wie die berühmte Soča und viele hübsche Städte, allen voran die schmucke Hauptstadt Ljubljana. In diesem Artikel geben wir euch einen Überblick über einige der Highlights und stellen eine Reise-Route für Camper mit Wohnmobil oder Wohnwagen vor.

 

Inhaltsverzeichnis

Zuerst kurz noch ein paar Worte zur Geographie: Slowenien liegt an der nördlichen Spitze der Balkanhalbinsel und grenzt somit direkt an Österreich sowie Italien. Ehemals zu Jugoslawien gehörend, orientierte sich Slowenien schon sehr früh an Mitteleuropa – die Infrastruktur im Land ist entsprechend gut ausgebaut. Auch die Preisstruktur ist ähnlich. Ebenfalls nicht ganz unwichtig: Ungefähr zwei Drittel des Landes liegen im Gebirge. Das ist insofern wichtig, weil viele Straßen über die Pässe nicht oder nur von sehr erfahrenen Campern mit großen Fahrzeugen befahrbar sind.

Praktische Informationen zur Camping-Route durch Slowenien
Route Kranjska Gora - Resiutta - Bovec - Bohinj-See - Bled - Ljubljana
Strecke ca. 180 km
Fahrzeit mindestens 3 bis 5 Tage
Highlight Ein Höhepunkt ist der Bleder See mit seiner malerischen Insel und dem auf einem Hügel thronenden Schloss Bled. Genieße eine Bootsfahrt zur Insel oder den Blick vom Schloss über den See.
Beste Reisezeit Das Wetter und die Landschaft sind im Sommer (Juni bis August) und im Frühherbst (September bis Oktober) am schönsten.
Hinweise Achtung: Viele bergige Straßen und Pässe sind nicht für unerfahrene Camper geeignet und sind nur mit schweren Fahrzeugen befahrbar. Hol dir rechtzeitig die Vignette oder den DarsGo-Transponder (nur für schwere Fahrzeuge nötig), da die Maut ab der Grenze gilt und Strafen von 300 bis 800 Euro bei Nichtbezahlung drohen.
Maut Die Benutzung der Autobahn ist in Slowenien mautpflichtig. Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen brauchen eine Vignette, die es an Tankstellen bereits in Grenznähe zu kaufen gibt oder natürlich vorab beim ADAC. Mehr Informationen findest du hier: Maut, Bußgelder und Gebühren: Der große PiNCAMP Europa-Guide

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So klappt die Einreise nach Slowenien

Die Einreise kann über die Autobahn – dann meist durch den mautpflichtigen Karawanken-Tunnel – oder über verschiedene Passstrassen erfolgen. Gerade wer mit Wohnwagen oder Anhänger reist, dem ist die Autobahn zu empfehlen, denn einige Pässe haben es wahrlich in sich. Aber Achtung: Die Benutzung der Autobahn ist in Slowenien mautpflichtig. Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen brauchen eine Vignette, die es an Tankstellen bereits in Grenznähe zu kaufen gibt oder natürlich vorab beim ADAC.

Schwerere Fahrzeuge unterstehen einer streckenabhängigen Maut und brauchen einen Transponder, den sogenannte DarsGo unit. Kümmere dich – egal ob unter oder über 3,5 Tonnen – unbedingt vorab um die Beschaffung der Vignette oder des Transponders, denn die Maut gilt ab der Grenze und es drohen bei Nichtbezahlung Strafen zwischen 300 und 800 Euro. Die kann man im schönen Slowenien weit besser investieren. Schaut euch hier weitere Infos zur Maut in Slowenien an.

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Triglav-Nationalpark mit dem Wohnmobil

Ganz im Norden und somit an der italienischen und österreichischen Grenze liegt der Triglav Nationalpark, der seinen Namen vom höchsten Berg im Park erhalten hat. In dieser Region finden sich unzählige Sehenswürdigkeiten und gleichzeitig auch gute Campingplätze wie zum Beispiel der Campingplatz Špik in der Nähe des beliebten Ferienortes Kranjska Gora. Unsere Empfehlung: Das Wohnmobil hier parken, ein paar Tage auf dem Campingplatz bleiben und von hier aus Tagesausflüge in die Umgebung machen.

Als Ausflugsziele in der Nähe eignen sich folgende Orte:

  • Quelle der Save: Etwas versteckt im Wald des Naturreservat Zelenci liegt diese türkisfarbene Quelle mit Blick tief in die Bergwelt Sloweniens hinein
  • Skisprungschanze Kranjska Gora: Das Planica Nordic Centre befindet sich unweit von Kranjska Gora entfernt. Hier wird das ganze Jahr über auf der Skisprungschanze trainiert und man kann zuschauen
  • Der Vršič-Pass: Die Strasse Nr. 206 führt über den Vršič-Pass, eine sehr sehenswerte Strecke mit diversen weiteren Zielen am Streckenrand (nicht für Wohnwagen/Wohnmobile geeignet). Tipp: Auf der Passhöhe zu Fuss weiter hinauf wandern und die Aussicht geniessen.
  • Quelle der Soča:Am Südhang des Vršič-Passes liegt die Soča-Quelle. Nach den Serpentinen führt rechts eine Strasse weg, geparkt wird beim kleinen Restaurant. Der Weg ist nicht weit zur Quelle,aber steil und eng. Gute Schuhe sind Pflicht und etwas schwindelfrei wäre gut. Dann macht die Kurzwanderung richtig Spass
  • Wasserfall Kozjak: Noch weiter südlich der Passstrasse hinunter folgend, liegt der Kozjak Wasserfall. Der Wanderweg dorthin führt durch eine grün bewachsene Schlucht, an deren Ende eine kleine Höhle liegt, in die der Wasserfall fällt

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Um vom Triglav-Nationalpark in den Süden des Landes zu gelangen, empfehlen wir, um den Nationalpark herumzufahren. Dazu nehmt ihr von Kranjska Gora die Straße 202 und fahrt in westlicher Richtung ins Val Romana. Hier überquert ihr kurzeitig die Grenze zu Italien. Bei Tarvis  nehmt ihr die SS13 und fahrt weiter nach Westen bis nach Resiutta. Hier wechselt ihr dann auf die SP 42, die euch in der einer langen Schleife wieder nach Slowenien bringt.

Grund für den Umweg: Der Vršič-Pass (und der Predil-Pass im Westen des Nationalparks) sind mit Wohnmobilen bzw. Wohnwagen nur sehr schwer zu überqueren. Es ist nicht verboten, aber wir raten trotzdem davon ab. Macht lieber den kleinen Umweg, anstatt irgendwo in den Bergen steckenzubleiben. Mit einem normalen PKW sind die Pässe natürlich befahrbar (aber immer noch recht steil). Ein schöner Campingplatz als Belohnung für die Strapazen ist das  Camping Danica in der Nähe des Bohinj-Sees.

Sehenswürdigkeiten rund um Bled

Bled zählt zu den bekanntesten Orten in Slowenien und darf auf eurer Wohnmobil-Tour durch den Balkanstaat natürlich nicht fehlen. Stellt euch aber darauf ein, dass auch viele andere Touristen diese Idee hatten – egal zu welcher Jahres- oder Tageszeit.

Das Herzstück von Bled ist der gleichnamige See mit der kleinen Insel darin. Mittels Ruderboot oder motorisierter Bootstour kannst du den See erkunden, oder du fährst mit deinem Camper drum herum – auch wenn es leider echt wenige Möglichkeiten zum Parken hat. Solltest du Fahrräder dabei haben, sind sie mit Sicherheit die beste Wahl zur Seeumrundung.

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Doch auch in der Umgebung von Bled finden sich weitere Sehenswürdigkeiten. Die meisten sind auch etwas unbekannter als Bled selbst. Hier unsere Vorschläge:

  • Vintgar Klamm: Über Stege geht der erste Teil der Wanderung entlang der Felsen und immer wieder auch über den türkisfarbenen Fluss hinweg. Der Rundweg führt später aus der Klamm hinaus und mit toller Fernsicht zurück zum Ausgangspunkt.
  • Wanderung der Mostnica entlang: Etwas steiler und länger ist diese Wanderung dem Fluss Mostnica entlang. Eiskaltes Wasser spiegelt sich in den schönsten grün bis türkis Tönen. Eine Felsformation sieht wie ein Elefant aus, da kann man unten durchtauchen – ist aber nichts für Frostbeulen.
  • Bohinj-See: Schwimmen, SUP, Pedalo mieten oder andere Wassersportaktivitäten können am Bohinj-See gemacht werden. Der See kann auch umwandert werden.
  • Wasserfall Savica: Eine kurze Wanderung durch den Wald mit relativ vielen Stufen führt zum Wasserfall der Savica ganz in der Nähe des Bohinj-Sees.

Mit dem Wohnmobil nach Ljubljana

Zum Schluss der zweiwöchigen Wohnmobil-Tour durch Slowenien folgt auch noch ein Besuch in der Hauptstadt Ljubljana. Ein schöner Campingplatz mit Anbindung an den öffentlichen Verkehr ins Zentrum ist das Camping Resort Ljubljana.

Mit knapp 285.000 Einwohnern ist Ljubljana die einwohnerreichste Stadt Sloweniens und trotzdem noch sehr übersichtlich. Du kannst die Stadt problemlos zu Fuß erkunden. Durch das Herz der Stadt fließt die Ljubljanica, an ihr entlang spielt auch das Leben. Cafés und Restaurants laden direkt am Ufer zum Verweilen ein, Bootsfahrten können auf dem Fluss gemacht werden und ansehnliche Brücken überspannen die Ljubljanica in regelmäßigen Abständen. Ein Beispiel ist die Drachenbrücke, sie trägt gleich vier der Wappentiere (Drachen) Ljubljanas auf sich und dient daher gerne als Fotomotiv. Etwas erhöht befindet sich die Burg Ljubljanski.

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Wer sich so ausgiebig Zeit in den Bergen und in der Natur Sloweniens gelassen hat wie wir, dessen zwei Wochen sind hier wohl leider auch schon rum. Slowenien ist gerade für Wohnmobil-Reisende aller Art ein Traum: Nahe, wunderschön mit vielen Möglichkeiten für Aktivitäten und dazu die super Infrastruktur für Camper. Worauf wartest du noch? Oder warst du selber schon in Slowenien unterwegs?

Titelfoto: © Comewithus2

Letzte Aktualisierung: 12/09/2023
Author: Lui und Steffen

Artikel von Lui und Steffi. Sie betreiben den Blog comewithus2.