Panoramablick auf Isola Bella, kleine Insel in der Nähe von Taormina, Sizilien, Italien

Sardinien-Roadtrip: Mit dem Wohnmobil in der Karibik Europas

9 min Lesedauer

Sardinien – das bedeutet: Endlose Sandstrände, türkisblaues Meer und faszinierende Naturlandschaften. Gerade für Reisende mit dem Wohnmobil hat die zweitgrößte Insel im Mittelmeer wahnsinnig viel zu bieten. Unser Autoren-Team war für ein paar Wochen auf der Insel unterwegs und stellt euch hier einen genialen Roadtrip zum Nachfahren vor.

Inhaltsverzeichnis
Praktische Informationen zur Camping-Route durch Sardinien
Route Olbia - Porto Taverna - Nationalpark Gennargentu - Cagliari - Spiaggia di Porto Botte - Masua - Dunne di Piscinas - Capo San Marco Nationalpark Porto Conte - Sassari
Strecke ca. 800 km
Fahrzeit 3-4 Wochen empfehlenswert, damit du genügend Zeit für Tagesausflüge und individuelle Zwischenstopps hast.
Highlight Der Nationalpark Gennargentu mit seiner unberührten Natur, den malerischen Wanderwegen und der atemberaubenden Bergwelt ist ein echtes Highlight.
Beste Reisezeit Mai – Oktober, im Sommer teilweise sehr voll
Hinweis Euro-Adapter-Set für Gasflaschen empfehlenswert
Maut Im Gegensatz zum italienischen Festland keine Mautstraßen auf Sardinien

Sardinien liegt etwa 200 Kilometer von der italienischen Küste entfernt und ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Bekannt ist die Insel vor allem für die malerischen Küsten mit weißen Sandstränden und eine traumhafte Berglandschaft im Hinterland. Häufig wird Sardinien daher auch die „Karibik Europas“ genannt.

Unserer Meinung nach ist Sardinien eine der schönsten Inseln in Europa und ein geradezu perfektes Ziel für eine individuelle Reise mit dem Wohnmobil: Nicht zu groß, nicht zu klein und wahnsinnig abwechslungsreich. Von Strandurlaub bis zu Wandern und der Besichtigung der beeindruckenden kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten – hier kommt jeder auf seine Kosten! Damit du einen besseren Eindruck bekommst, stellen wir dir jetzt eine tolle Route für eine Rundreise in Sardinien vor.

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Von Olbia einmal rund um Sardinien

Für die Anreise empfehlen wir die Fähre von Livorno nach Olbia. Vorteil: Die Fähre fährt über Nacht, sodass ihr Zeit spart. Man fährt abends auf die Fähre, isst eventuell noch etwas im Restaurant, geht in seine Kabine schlafen und ist morgens da – bequemer geht’s nicht. Außerdem gibt es extra Kabinen, wo man seinen Hund mitnehmen kann. Unser Tipp: Auf der Fähre ist Maulkorbpflicht. Auch wenn es keiner kontrolliert, sollte man den Maulkorb wenigstens dabeihaben.

In Olbia angekommen, können wir die wunderbar warme Luft genießen– und das mitten im Januar! Es herrschen angenehme 15 Grad, die sich in der Sonne aber eher wie 20 Grad anfühlen. Erster Halt ist in Porto Taverna. Der fantastische Sandstrand mit Blick auf die Insel Isola Tavolara ist sehr fotogen! Hier gibt es auch Stellplätze für Wohnmobile, wo wir die erste Nacht verbringen. Dann geht’s weiter, am Spiaggia di Salina Bamba sehen wir unsere ersten Flamingos.

Strand von Porto Taverna, Sardinien, Italien
Strand von Porto Taverna, Sardinien, Italien - © Eva Bocek - stock.adobe.com

Wunderschöne Wanderungen im Nationalpark Gennargentu

Anschließend geht es weiter in den Nationalpark Gennargentu. Hier kannst du viele tolle Wanderungen machen. Von 2 bis 20 km Länge ist hier sowohl für Anfänger als auch sehr erfahrene Wanderer etwas dabei. Unsere Top-Tipps:

  • Wanderung zur Grotte di Dorgali und zur Aussichtsplattform Belvedere Cala Ilune.
  • Wanderung zum Strand Cala Mariolu ist absolut empfehlenswert. Man kann sich aber auch ein Boot mieten und dorthin fahren. Im Sommer ist es recht voll, in der Nebensaison fantastisch!
  • Wenn du schon dort in der Nähe bist, unbedingt einen Stopp am Pedra Longa einlegen – entweder mit dem Auto oder als Wanderung. Die Felsformationen sind sehr beeindruckend!
  • Die Straße, die durch den Nationalpark führt, eröffnet spektakuläre Ausblicke – die sollte man unbedingt fahren!
  • Wenn du so gerne Lost Places magst wie wir: Besuche unbedingt die Geisterstadt „Gairo Vecchio“! Wir haben leider erst zu spät von deren Existenz erfahren, da waren wir fast schon einmal um die Insel rum.
  • Mini Wanderung zum Torre di Porto Giunco – fantastische Aussicht! Dort kann man sich dann auch gleich das „Fortezza vecchia“ anschauen.

Tipp: Ein guter Ausgangspunkt für Erkundungen ist das schöne, an der Küste gelegene Camping Village Sos Flores.

Nationalpark Gennargentu
Nationalpark Gennargentu - © Marc Xavier - stock.adobe.com

Zu Besuch in der Inselhauptstadt Cagliari

Danach kommt eine der größeren Städte: die Inselhauptstadt Cagliari. Dort solltest du dir den Il Castello-Bezirk, den ältesten Bezirk von Cagliari anschauen. Das kann man super zu Fuß machen und einige tolle Aussichtspunkte genießen. Außerdem gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants. Mit dem PKW dürfen hier nur die Einheimischen fahren.

Die besten Sehenswürdigkeiten im Castello-Bezirk von Cagliari sind:

  • Der Elefantenturm und der San Pancrazio-Turm: 2 Pisaner Türme aus dem 14. Jahrhundert. Du kannst bis auf die Spitzen steigen, um die Aussicht zu genießen (falls nicht gerade Renovierungsarbeiten sind).
  • Der königliche Palast oder der Vice Regio-Palast war der Wohnsitz des Vizekönigs von Sardinien und wird heute immer noch genutzt. Für nur 1.50€ kannst du einige der Räume besichtigen.
  • Der Giardino Sotto Le Mura: Ein wunderbar schattiger Platz unterhalb der Stadtmauern, der sich wunderbar für eine Pause eignet. Von dort aus kannst du außerdem mit dem Fahrstuhl zum Bastion von Saint Remy fahren.
  • Der Bastion von Saint Remy ist einer der beliebtesten Orte in Cagliari. Er wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut, um den unteren und oberen Teil der Stadt zu verbinden und wurde schnell zum Symbol der Altstadt.
  • Der Piazza Palazzo: Auf diesem Platz findest du den königlichen Palast, den Episcopal-Palast und die Kathedrale.

Campingplatz-Tipp: Camping Cala D’Ostia

Ansicht von Cagliari, Sardinien, Italien
Ansicht von Cagliari, Sardinien, Italien - © Stefania Loriga - stock.adobe.com

Im nördlichen Teil des Castello-Bezirks gibt es zudem ein beeindruckendes römisches Amphitheater mit 10.000 Plätzen und einen der bekanntesten botanischen Gärten Italiens mit mehr als 2.000 Pflanzenarten aus aller Welt. Wenn du gerne mehr über Geschichte erfährst, ist das Nationalmuseum der Archäologie ein Muss in Cagliari! Es ist das wichtigste Archäologiemuseum in Sardinien.

Dort stehen die berühmten 2 Meter hohen Bogenschützen und Krieger, die Giganten von Mont’e Prama. Darüber hinaus kannst du dort ungefähr 400 Bronzestatuen von Jägern, Kriegern und Göttinnen bewundern. Die spektakulärste Aussicht auf Cagliari hat man von der Umberto I-Terrasse. Die Bänke laden zum Pausieren und Genießen der Ausblicke ein. Du kannst außerdem in einer der angesagten Bars etwas trinken.

Römisches Amphitheater, Cagliari
Römisches Amphitheater, Cagliari, Sardinien - © d_e_r_i_c - stock.adobe.com

Unterwegs im wilden Süden von Sardinien

Anschließend geht es für uns geschichtlich weiter: Die Ausgrabungsstätte „Nora“ ist gleichzeitig ein Freilichtmuseum. Dort gibt es viele Infos über die Geschichte der gleichnamigen Stadt aus dem 9. Jahrundert v. Chr. Am Spiaggia di Porto Botte kann man wieder die beeindruckenden rosa Vögel bewundern, die dort in Scharen überwintern. Und im Sommer kannst du hier hervorragend Wassersport betreiben. Eine Kitesurfing und Windsurfing Schule gibt es dort auch.

Da wir Leuchttürme so mögen, haben wir einen extra Abstecher zum „Faro Mangiabarche“ auf die Insel Sant´Antioco gemacht. Danach geht’s für uns nach Masua. Vorher legen wir aber einen kleinen Stopp ein, um das „Laveria Lamarmora“ zu besuchen. Die kleine Wanderung ist super schön, und die Ruine der Mine gehört zum Weltkulturerbe.

Campingplatz-Tipp: Camping Tonnara

Nach kurzem Aufenthalt fahren wir weiter zum Porto Flavia. Alleine der Blick vom Strand zur Insel „Scoglio Pan di Zucchero“ ist fantastisch! Die Mine samt Hafen, der in einem Felsen gebaut wurde, sollte man sich unbedingt anschauen. Sie hatte leider geschlossen als wir da waren. Den besten Blick auf den Hafen hat man allerdings nur vom Wasser aus. Deshalb unser Tipp: Miete dir am besten ein Boot und erkunde gleich auch noch die „Grotta Azzurra“.

Ansicht von Porto Flavia mit Pan di Zucchero, Sardinien
Ansicht von Porto Flavia mit Pan di Zucchero, Sardinien - © matchamochi - stock.adobe.com

Faszinierende Naturlandschaften und zauberhafte Strände

Nächstes Ziel ist die Dune di Piscinas. Achtung: Im Winter gibt es so dolle Verwehungen, dass die Anfahrt ohne Allrad kaum möglich ist. Die Wanderungen durch diese ganz besondere Landschaft war wirklich toll! Auf dem Weg zur Halbinsel Capo San Marco gibt es rechts von Torre Grande ein wunderschönes Waldstück. Mitten im Wald wachsen riesige Kaktus-Formationen. Wenn es in die Route passt, geh dort unbedingt eine Runde spazieren – richtig märchenhaft!

Auf der Halbinsel Capo San Marco gibt es wieder eine interessante Ausgrabungsstätte und gleich mehrere Türme: den Torre Spagnola di San Giovanni di Sinis, den Torre Vecchia o Torre di San Marco, den Leuchtturm und eine Aussichtsplattform mit fantastischem Blick. Hier lohnt sich eine kleine Wanderung also ebenfalls. Danach erkunden wir die Strände am Spiaggia di Su Crastu Biacu, Spiaggia di Is Arutas,  Spiaggia Su Bardoni.

Mit dem Istrampu de Capu Nieddu und dem Istrampu de Massabari mitten in einem kleinen Wäldchen besuchen wir gleich 2 wunderschöne Wasserfälle. Besonders schön ist der Istrampu de Capu Nieddu, der spektakulär von den Klippen ins Meer stürzt. Zumindest dann, wenn es nicht gerade zu windig ist und er eher bergauf fließt. Auch die Neptungrotte im Nationalpark Porto Conte ist definitiv einen Besuch wert. Selbst der Abstieg zur Höhle ist schon ein Highlight.

Campingplatz-Tipp: Camping Bella Sardinia

Dune di Piscinas, Sardinien
Dune di Piscinas, Sardinien - © claudiuslower82 - stock.adobe.com

Und wieder zurück in den Norden Sardiniens

In Sassari besuchen wir das historische Viertel, wo wir Fragmente der alten Festungsmauern entdecken. Eines der größten Fragmente befindet sich in der Nähe der Vico Avenue und der Trinity Avenue. Im frühen Mittelalter gab es 36 Türme, die fast alle im 13. Jahrhundert erbaut wurden. Allerdings „überlebten“ nur sechs bis heute. Der Turntonturm ist der sehenswerteste! Die alte Festung Castello di Sassari ist natürlich auch einen Besuch wert.

Campingplatz-Tipp: Villaggio Camping Torre del Porticciolo

Auf dem Rückweg nach Olbia legen wir noch einen Halt bei der „Terme di   Casteldoria“ ein. Allerdings ist das Wasser im Fluss viel zu kalt und die Quelle viel zu heiß. Im Frühjahr oder Herbst ist es aber bestimmt superschön, dort drin zu baden! Im Sommer ist es wahrscheinlich zu warm. Als Leuchtturmliebhaber besuchen wir Palau mit dem hübschen „Faro di Punta Palau“ und spazieren etwas am Strand.

Campingplatz-Tipp: Camping La Liccia

Piazza d'Italia in Sassari
Piazza d'Italia in Sassari - © Gabriele Maltinti - stock.adobe.com

Danach geht’s für ein Foto zum Sonnenuntergang weiter zum „“Capo Ferro Vecchio Faro Rosso“. Zu guter Letzt besuchen wir noch den „Spiaggia dell´Elefante“, den „Elefantenstrand“, bevor uns für uns nach Olbia geht, von wo aus unsere Fähre zurück aufs Festland geht. Da die Fähre aber erst abends ablegt, haben wir noch genügend Zeit um das Gigantengrab „Su Monte de s´Ape“ und das Castello di Pedres zu besuchen, das sich direkt in der Nähe befindet. So ist der Hund auch gleich ausgelastet und alle haben eine entspannte Überfahrt.

Übernachten

In Sardinien gibt es jede Menge Campingplätze und Ferienwohnungen. Dadurch kannst du bequem individuelle Zwischenstopps einlegen, je nachdem wo es dir gerade gefällt. Bei PiNCAMP findest du über 50 tolle Campingplätze in ganz Sardinien – viele davon in wunderschöner Lage am Meer und direkt buchbar. Finde jetzt deinen nächsten Traumplatz:

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Letzte Aktualisierung: 30/03/2024
Author: Roadies

Artikel von den Roadies. Sie betreiben einen Blog, auf dem sie ihre Reisen mit dem Wohnmobil dokumentieren.