Baskenland für Genießer: Die traumhaft schöne Ruta del Vino

7 min Lesedauer

Der Norden Spaniens ist bei vielen Reisenden eher unbekannt, dabei gibt es hier einige der schönsten Gegenden auf der iberischen Halbinsel zu entdecken. Bei Insidern seit langem geschätzt ist die Weinroute durch die Rioja Alavesa – die berühmteste Weinregion Spaniens. Gerade für Camper bietete sich diese traumhafte Ferienstraße hervorragend für einen entspannten Roadtrip an. Wir stellen euch die Route im Detail vor.

Inhaltsverzeichnis

Ganz im Norden der iberischen Halbinsel, im Baskenland, erstreckt sich eines der berühmtesten Weinanbaugebiete Spaniens: die Rioja Alavesa. In dem fruchtbaren Landstrich zwischen Ebro und den steilen Kalkstein-Klippen der kantabrischen Kordillere gedeihen einige der besten Rotweine Spaniens. Mitten durch diese herrliche Landschaft zwischen endlosen grünen Weinbergen und hübschen mittelalterlichen Städtchen führt eine der schönsten Weinrouten Spaniens: Die Ruta del Vino de Rioja Alavesa.

Die Route führt immer am Ebro entlang und verbindet auf etwa 120 Kilometern einige der schönsten Orte der Region. Darunter auch die heimliche Weinhauptstadt der Region Laguardia – ein Winzerstädtchen wie aus dem Bilderbuch, das auf einem Hügel über der fruchtbaren Hochebene thront, im Hintergrund die weißen Felswände der Cordillera Cantabrica. Das ist traumhaft schön – und was es noch besser macht: Viele der Dörfer sind traditionell eng mit dem Weinanbau verbunden. Daher kommen auf dieser Tour vor allem Genießer voll auf ihre Kosten!

Praktische Informationen zur Camping-Tour
Route Calahorra – Logroño – Laguardia – Elciego – Samaniego – Labastida – Haro - Santo Domingo de la Calzada
Strecke ca. 120 km
Fahrtzeit mindestens 2-3 Tage, besser 1 Woche
Highlights Aussicht vom "Balcon De La Rioja" auf Laguardia, Altstadt von Haro
Beste Reisezeit Mai - Oktober
Maut Schnellstraßen kostenfrei, auf Autobahnen Maut, keine Vignette erforderlich

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Praktische Tipps für Camper

Die Strecke, die wir euch hier vorstellen, ist eine leicht abgewandelte Form der klassischen Ruta del Vino. In der Region gibt es 24 mittelalterliche Dörfer und rund 58 Weingüter. Es gäbe also genug zu sehen und viele mögliche Abstecher. Mit unserer Variante, die in einem überschaubaren Zeitrahmen einmal von Ost nach West durch die Rioja Alavesa führt, lernt ihr einige der schönsten dieser Orte auf einer einzigen Strecke kennen.

Die gesamte Strecke ist mit rund 120 Kilometer nicht übermäßig lang. Wir empfehlen dennoch, mindestens 2 – 3 Tage einzuplanen, da sich an vielen der hübschen Örtchen Zwischenstopps anbieten. Besser ist sogar eine komplette Woche, da ja bereits die Anfahrt aus Deutschland etwas Zeit in Anspruch nimmt.

Unterwegs könnt ihr auf Campingplätzen und Stellplätzen übernachten, Tipps dazu findet ihr im Artikel. Alternativ finden sich in den Orten natürlich auch Unterkünfte. Man kann die Strecke also auch gut ohne Camper/Wohnmobil etc. fahren, z.B. mit dem PKW. Freistehen ist in Spanien kritisch, da es vielerorts verboten ist. Wenn man sich unauffällig verhält, ist es kein Ding der Unmöglichkeit – sicherer ist auf jeden Fall, sich einen Campingplatz zu suchen.

Calahorra: Das Tor zur Rioja

Unsere Tour startet in Calahorra, das von den nächstgrößeren Städten Bilbao und Saragossa in weniger als zwei Stunden erreicht ist. Calahorra ist mit rund 25.000 Einwohnern der größte Ort der “Rioja Baja”, dem östlichsten Teil der Rioja Alavesa. Das hübsche Bischofsstädtchen inmitten grüner Auen am Flüsschens Cidacos verzaubert mit einer gut erhaltenen Altstadt und dem schmucken weißen Turm der kleinen Kathedrale. Ein schöner Campingplatz für die Anfahrt ist das Camping Bardenas.

Von Calahorra geht es immer dem Ebro entlang nach Westen. Erster Stopp ist Logroño, die Hauptstadt der Rioja. Mit rund 150.000 Einwohnern ist Logroño seit dem Mittelalter das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region, da sie direkt am Jakobsweg liegt. Heute ist sie vor allem bekannt für ihre guten Weine und leckere Tapas. Erste Adresse ist die “Calle la Laurel” – hier reiht sich eine Bar an die nächste. Etwas ruhiger geht es in der “Calle San Juan” oder “San Agustín” zu. Auch hier bekommt ihr erstklassige Weine und könnt euch schon mal auf die weitere Tour einstimmen.

Natürlich darf ein Stadtbummel nicht auf dem Programm fehlen. Hier lernt ihr eine der Besonderheiten der Rioja kennen und werdet feststellen, dass sich im Untergrund wahre Schätze verbergen: Viele der Häuser Logroño haben unterirdische Weinkeller – für den Hausgebrauch. Ein schönes Beispiel für diese Bodegas ist der “Calado de San Gregorio” in der Calle Ruavieja. Im Untergeschoss, dem ehemaligen Weinkeller, könnt ihr eine Ausstellung über die traditionelle Weinkelterei in Logroño besuchen.

Campingplatz-Tipp: Camping Navarrete

Bodegas, Weinberge und traumhafte Natur: Laguardia

Anschließend geht es in das eigentliche Herz der Rioja Alavesa, nach Laguardia. Das ist ein wirklich malerisches Städtchen in traumhafter Lage: Mitten auf einem Hügel, ringsherum endlose grüne Weinberge und das alles vor dem herrlichen Panorama der “Sierra de Cantabrica”. Die Stadt war einst eine Festung auf der Grenze zwischen Navarra und Kastilien. Heute ist sie der bekannteste Weinort der Region und Sitz unzähliger Bodegas. Die Altstadt zählt zudem zu den schönsten im südlichen Baskenland.

Unter den rund 60 Weinkellereien in Laguardia zählt die “Bodega Solar de Samaniego” zu den besten. Die Bodega hat in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten und bietet auch Führungen in den schön gestalteten Lagerräumen an. Eine Verköstigung steht natürlich auch auf dem Programm. In Laguardia müsst ihr zudem unbedingt einen Ausflug zum “Balcon De La Rioja” einplanen – das ist der schönste Aussichtspunkt der Region. Unterwegs lohnt sich ein Abstecher zu den Dolmen von El Sotillo und San Martín.

Eine Region zwischen Avantgarde und Mittelalterflair

Weiter geht’s nach Süden zum Dörfchen Elciego.  Hier befindet sich eines der bekanntesten Hotels der Region, das architektonisch ausgefallene Luxushotel “Marqués de Riscal”.  2006 wurde es vom spanischen König Juan Carlos I. persönlich eingeweiht.  Interessant ist aber auch die seit 1583 bestehende Bodega Valdelana. Neben zwei toll gestalteten unterirdischen Weinmuseen hat das Weingut einen wunderschönen Garten, den „Jardín de las Variedades“ (Garten der Vielfalt). Der Weinberg liegt rund zwei Kilometer vom Weingut entfernt an einer Schleife des Ebro – die Aussichten auf den Fluss sind spektakulär!

Nächster Stopp ist Samaniego, ein winziges Örtchen, aber ebenfalls berühmt für seine Weinkellereien und ein klassischer Stopp auf der Weinroute. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die bescheidene, aber hübsche Kirche von la Asunción aus dem 15. Jahrhundert und die Kapelle von la Virgen del Valle am Stadtrand. Der ehemalige Palast von Samaniego ist heute ein Hotel. Die bekannteste Bodega ist die im avantgardistischen Stil designte “Bodega Baigorri” des baskischen Architekten Iñaki Aspiazu Iza – auf jeden Fall einen Besuch wert.

Haro: Die zweite Hauptstadt des Weins in der Rioja

Über das wunderhübsche Örtchen Labastida fahren wir anschließend nach Haro, das sich ebenfalls als “Hauptstadt des Weins” bezeichnet. In der Vergangenheit hat das sogar schon zu Streit mit den Nachbargemeinden geführt. Schöne Bodegas gibt es hier jedenfalls genug. Die meisten befinden sich im Norden der Stadt, z.B. die bekannte “Bodega López de Heredi”.

Mit seinem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbild bietet sich Haro natürlich auch ideal zu einem ausgedehnten Spaziergang an. Besonders schön ist es rund um die kleine “Plaza de San Martín” zwischen dem Altstadtzentrum und der Pfarrkirche Santo Tomás. Hier gibt es viele gemütliche Kneipen und Bars mit einem tollen Angebot an Tapas – und natürlich Wein aus der Rioja. Ein schöner stadtnaher Campingplatz ist das Camping Haro.

Entspannter Ausklang am Fuß der Sierra de la Demanda

Letzter Stopp auf unserer Weinroute ist Santo Domingo de la Calzada, eine der historisch bedeutendsten Städte der Rioja direkt am Jakobsweg. Gegründet wurde es im Jahr 1044 vom Heiligen Santo Domingo als Rastplatz für Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Das Netz aus mittelalterlichen Gassen ist heute als nationales Kulturgut geschützt und sehr sehenswert. Außerdem lohnt sich ein Besuch der prächtigen “Catedral de Santo Domingo de la Calzada” – sogar nächtliche Führungen werden angeboten.

Campingplatz-Tipp: Camping Berceo

Die südliche von Santo Domingo de la Calzada gelegene Gebirge der “Sierra de la Demanda” bietet sich auch gut für Wanderungen an. Ein beliebter Spaziergang führt zur Aussichtsplattform auf der “Cima Sampol”, wo ihr einen tollen Panoramablick auf die Stadt genießt. Ihr könnt hier also gut noch ein paar Tage entspannen, vielleicht sogar einen Abstecher nach Burgos machen. Anschließend geht es mit vollen schönen Eindrücken im Gepäck wieder nach Hause.

In Spanien gibt es noch viele weitere tolle Campingplätze – und einige der schönsten findet ihr bei PiNCAMP! Alle Plätze werden vom ADAC regelmäßig geprüft und von anderen Campern bewertet. Entdecke jetzt deinen nächsten Traumplatz:

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Letzte Aktualisierung: 23/01/2025
Author: Selim Baykara