Roadtrip in Albanien: Auf wilden Wegen durch das Land der Skipetaren
Finde deinen Traum-Campingplatz
Gäste: 2
Erwachsene
Kinder
Alter der Kinder bei Abreise:
Es gibt nur noch wenige Ziele in Europa, die als wirklich unerschlossen gelten dürfen. Albanien zählt definitiv dazu! Abenteuerlustige Camper können in dem südosteuropäischen Staat aufregende Entdeckungen machen und einzigartige Landschaften weit abseits der üblichen Touristenrouten erkunden. Hier stellen wir dir eine spannende Route für Wohnmobilfahrer vor, die einmal von Nord nach Süd durch Albanien führt.
Praktische Informationen zur Camping-Route durch Albanien | |
---|---|
Route | Han i Hotit - Shkodra - Komani See - Bajram Curr - Kreis Kruja - Tirana - Petrela - Kreis Elbasan - Farma Sotira |
Strecke | ca. 700 km |
Fahrzeit | wir empfehlen mindestens 10 Tage, um alle Sehenswürdigkeiten entspannt zu genießen |
Highlight | Ein wahres Highlight sind die Fähren auf dem Komani-Stausee, die den Nordosten Albaniens mit der Stadt Bajram Curr und der Region Tropoja verbinden. Diese Fähren ermöglichen den Zugang zu entlegenen Dörfern hoch über dem See, die nur über das Wasser erreichbar sind, und bieten eine unvergessliche Fahrt durch enge Schluchten und hohe Felswände, die an norwegische Fjorde erinnern. |
Beste Reisezeit | Für die hier vorgestellte Route April/Mai und September/Oktober. Badeurlauber an der Adria reisen meistens zwischen Mai und September nach Albanien. |
Maut | Keine Maut - sowohl Autobahnen als auch Schnellstraßen können kostenfrei genutzt werden. Eventuell fallen aber bei der Anfahrt (z.B. über Österreich) Gebühren an. Mehr Infos dazu findest du in dem Artikel Maut, Bußgelder und Gebühren: Der große PiNCAMP Europa-Guide. |
Hinweis | Bei Bedarf können Gasflaschen nachgefüllt werden. Es empfiehlt sich, das Euro-Füllset für Gasflaschenadapter mitzubringen. |
Albanien ist ein Land, das die meisten Touristen nicht als Reiseziel auf dem Schirm haben. Völlig zu Unrecht: Der kleine Balkanstaat bietet traumhafte Küsten an der Adria, jede Menge historischer Schätze und einzigartige Berglandschaften, die das Prädikat “unberührt” wirklich noch verdienen. Mit anderen Worten: Wer auf der Suche nach einem echten Geheimtipp ist, sollte Albanien ganz vorne auf seine Liste setzen.
Hierzulande hat Albanien – vielleicht auch wegen der finsteren Gestalten in Karl Mays Kult-Abenteuerroman “Durch das Land der Skipetaren” immer noch ein eher schlechtes Image: Gefährliche Straßen, Armut, Kriminalität – das sind einige der häufigsten Sachen, die viele Leute mit Albanien verbinden. In Wirklichkeit hat sich Albanien in den letzten Jahren radikal gewandelt und darf heute als sicheres Reiseland gelten. Gleichzeitig ist das Land durch die Abwesenheit von Massentourismus immer noch abenteuerlicher als bekanntere Reiseländer wie Kroatien.
📧 PiNCAMP-Newsletter
Du möchtest mehr Inspirationen und spannende Infos über tolle Campingplätze und Reiseziele? Dann melde dich jetzt für unseren Newsletter an:
Mit dem Wohnmobil durch Albanien
Die folgende Route für Selbstfahrer führt dich zu einigen der Highlights von Albanien: Die fantastische Bergwelt der Albanischen Alpen, historische Festungen aus der Zeit der osmanischen Herrschaft, das traumhaft schöne Valbona-Tal und die Haupstadt Tirana, die sich seit dem Untergang des Kommunismus zu einer der spannendsten europäischen Großstädte entwickelt hat. Wir empfehlen mindestens 10 Tage für den Roadtrip einzuplanen. Je mehr Zeit man hat, desto besser, denn natürlich gibt es auch abseits der Hauptroute viel zu entdecken.
Noch ein paar allgemeine Tipps zu Einreise und Co.: Albanien ist (noch) nicht Teil der EU. Für deutsche Staatsbürger reicht aber ein Personalausweis. Für Aufenthalte bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Die Währung ist der Albanische Lek, vielfach kann aber auch mit Euro bezahlt werden. Albanien hat hierzulande den Ruf eines Wildcamping-Paradieses. Heißt: Die Regeln sind deutlich toleranter als im Rest Europas. Wir raten dennoch zur Vorsicht, vor allem beim Freistehen in der Natur und an abgelegenen Orten (Einbruchgefahr).
Anreise über den Balkan
Für die Anreise auf dem Landweg empfiehlt sich die große Route über den Balkan, also von Deutschland nach Österreich, dann über Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina bis nach Montenegro – übrigens noch so ein Geheimtipp auf dem Balkan. Von hier aus ist es dann nur noch eine kurze Fahrt auf traumhaften Gebirgsstraßen bis nach Albanien. Wer ein paar Wochen Zeit hat, kann den Roadtrip in Albanien also mit einem kompletten Sommerurlaub auf dem Balkan verbinden – ein unvergessliches Erlebnis!
Zu Beginn unserer Tour fahren wir in Richtung “Han i Hotit”, dem Grenzübergang zwischen Albanien und Montenegro. Schon von weitem ist das riesige, steinerne Kreuz hoch oben auf dem Berg zu erkennen, das als Wegweiser dient. Schnell steigt die Straße auf fast 800 Meter an und wir stoppen unterwegs einige Male, um den wundervollen Blick auf den See von Shkoder zu genießen.
Die Cem Schlucht – tiefe Einblicke in das Tal des Kelmend-Gebirges
Am Dorf Rrapsh öffnet sich zunächst das breite Hochtal im Karstgebirge, wo sich am anderen Ende das rund 600 Meter tiefe Tal des Cem anschließt. Der Ausblick, der sich dem Besucher hier eröffnet, ist mit Sicherheit eine der eindrucksvollsten Attraktionen der Region: weit unten die Cem-Schlucht mit ihren steilen Felswänden, rundherum die beeindruckende Bergwelt des Kelmend und dahinter die Gipfel im nördlich angrenzenden Montenegro. Der Blick ins Tal hinein ist unbeschreiblich, es fühlt sich an, als seist du an den Grand Canyon versetzt. An einem Parkplatz, der mit Glasbodenbalkonen ausgestattet ist, hast du die schönsten Blicke hinein in die Schlucht – ein obligatorischer Fotostopp.
Campingplatz-Tipp: Boga Alpine Resort
Als nächstes legen wir einen Zwischenstopp auf dem Campingplatz Legjenda ein. Camping Legjenda liegt nahe dem Grenzübergang mit Montenegro, dem Muriqan, auf dem Weg nach Ulcinj, einen Kilometer vom Shkodra-See (Liqeni i Shkodërs) und nur 18 Kilometer von der Adria entfernt.
Nach der Durchquerung der Stadt Shkoder, siehst du auf der linken Seite die Festung Rozafa (Kështjella Rozafa), der Campingplatz befindet sich direkt unterhalb der Festung Rozafa rechts. Zum Baden bietet sich die nah gelegene Adriaküste oder der interessant gestaltete Pool des Campingplatzes an.
Festung Rozafa – ein Fußweg führt hinauf zur Festung
Die Festung Rozafa zählt heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Shkoders und kann gegen geringes Entgelt besichtigt werden. Der Fußweg hinauf zur Burg dauert vom Campingplatz Legjenda aus wenige Minuten, führt zunächst entlang der Hauptstraße und dann die Festungsstraße hinauf. Die meisten Gebäude innerhalb der Burg, zu denen auch die umgewidmete Kirchenmoschee St. Stephan zählt, sind zerstört oder verfallen. Eine Ausnahme stellen die soliden Befestigungsmauern dar, die hauptsächlich aus venezianischer Zeit stammen. Die Kulisse ist hier traumhaft.
Der Zugang zur Burg führt durch mehrere Tore und die Außenmauer. Das davon eingeschlossene Areal umfasst drei Höfe, die durch gesicherte Mauern voneinander abgetrennt werden. An mehreren Stellen kannst du die Außenmauer besteigen, von der aus du die Aussicht über die Stadt Shkodra und den Shkutarisee genießen kannst. Ein schöner Campingplatz am See mit eigenem Strand ist das Camping Resort Lake Shkodra.
Über den Komani Stausee in das Valbona Tal
Ein echtes Abenteuer bieten die Fähren des Komani-Stausees, die den Nordosten Albaniens mit der Stadt Bajram Curr und der Region von Tropoja erschließen. Kleinere Boote und Fähren bringen Personen und Waren zu abgelegenen Dörfern, die oft weit entfernt hoch über dem See liegen, aber nur übers Wasser erreichbar sind. Die Fahrt mit der Fähre zum Valbona Tal dauert rund zweieinhalb Stunden und ist wegen der Passagen zwischen hohen Felswänden und engen Schluchten, die an norwegische Fjorde erinnern, bei den (noch wenigen) Touristen sehr beliebt.
Es ist in jedem Fall eine absolut sehenswerte Tour über den Komani-Stausee, gleich ob du mit dem eigenen Fahrzeug oder nur als Passagier auf der Personenfähre den Stausee überquerst, so wie es auch einige internationale Wanderer taten, denen wir auf der Überfahrt begegnet waren. Alle wollten in das Valbona Tal, dem Beginn des Fernwanderwegs “Peaks of the Balkan”.
Von Shkoder nach Tirana – Kruja am Wegrand
Auf halbem Weg nach Tirana liegt die Festungsanlage Kruja, die sich südlich an das Zentrum von Kruja mit ihrem fast osmanischen Basar anschließt. Die Burg liegt auf einem Felsen, der von Ost nach West wie das herumliegende Gelände leicht abfällt. Durch die steilen Felsen auf allen Seiten gibt es nur zwei Zugänge zur Festung. Im Westen ist der Festung unterhalb der Felswand ein kleiner Zwinger vorgelagert, den du durch einen schmalen Gang zwischen Tekke und Hamman erreichen kannst. Dort befindet sich auch eine Quelle, von der sich der Name der Stadt Kruja ableitet. In der Festung befindet sich das Museum zur albanischen Nationallegende Skanderbeg, den Verteidiger gegen die vorrückenden Osmanen im Mittelalter.
Kommunistische Relikte in Tirana
Weiter geht es in Richtung Tirana, wo wir einen Zwischenstopp auf dem Camping Tirana einlegen, um von dort die albanische Hauptstadt zu erkunden. Jeden Tag gegen 10:00 Uhr werden verschiedene Stadtführungen entlang der Relikte aus kommunistischer Zeit unter Enver Hoca angeboten. Auch Spaziergänge an die Seen von Tirana sind zu empfehlen! Im Sommer bringt dich die Gondelbahn Dajti Ekspres Besucher in kurzer Zeit auf den Hausberg Dajti, der dir einen beeindruckenden Blick über die Stadt ermöglicht.
Burganlage Petrela – ein lohnenswerter Aufstieg
Weiter geht es nach Petrela. Bekannt ist der Ort insbesondere wegen seiner Burg, die im 14. Jahrhundert Teil des Verteidigungssystems des albanischen Fürsten und Nationalhelden Skanderbeg im Kampf gegen die Osmanen war. Die Burg liegt auf einem spitzen Berg westlich des Dorfes, von wo aus du das gesamte Erzen-Tal überblicken kannst. Von hier aus wurden die Verkehrswege über den Krraba-Pass kontrolliert. Die ersten Befestigungen stammen wahrscheinlich aus dem 3. Jahrhundert aus römischer Zeit, so finden sich heute noch Spuren ihrer Befestigungen vor Ort. Die kleine Festung geht auf Kaiser Justinian zurück, der den Felsen befestigen ließ, um Dyrrhachium, das heutige Durres, von dieser Seite aus zu schützen. Das älteste noch existierende Gebäude ist der Turm, dessen untere Teile bis in das 5. Jahrhundert zurückreichen.
Über Elbasan zur Farma Sotira
Unter dem türkischen Sultan Mehmeds II, der seit der Einnahme Konstantinopels und weiterer Teile des Balkans für das Osmanische Reich den Beinamen “Der Eroberer” trägt, konnte die Ausdehnung des Osmanischen Reiches befördert werden. Während mehrerer Feldzüge gegen die Festung von Kruja in Nordalbanien ließ er 1466 die Stadtmauer des einstigen Römerkastells wieder auf- und ausbauen. Der Ort erhielt deshalb seinen heutigen Namen “Elbasan”, was auf Türkisch “starke Festung” bedeutet.
Ein sehr idyllisches Fleckchen Erde, das sicherlich nicht nur zum Wandern einlädt, so unsere übereinstimmende Meinung, sondern auch Erkundungstouren ins Umland ermöglicht, zumal es bis zur Farma Sotira nicht mehr weit ist.
Die Farma Sotira ist eine Pferdefarm, die sich auch dem Camping-Tourismus geöffnet hat. Und die neben den Pferdekoppeln auch eine gute Küche, eigene Produkte und für Outdoorfreunde attraktive Ziele zu bieten hat. Du kannst von hier aus die Gegend erkunden, ob nun per Mountainbike oder zu Fuß. Die Farma Sotira ist zugleich das Ende unserer Tour – in einem Land, das zwar noch weitgehend unbekannt ist, aber definitiv eine Reise wert ist
Übernachtung
Neben den im Artikel vorgestellten Campingplätzen gibt es in Albanien inzwischen eine ganze Reihe von Campingmöglichkeiten und Stellplätzen für Wohnmobile. Damit kannst du bequem individuelle Zwischenstopps einplanen. Einige der schönsten Campingplätze findest du direkt bei PiNCAMP: