Montenegro: Camping-Geheimtipp abseits ausgetretener Pfade

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Wildromantische, einsame Berglandschaften, Bilderbuch-Strände, malerische Küstenstädte: Montenegro ist ein Land faszinierender Kontraste. Dennoch ist der kleine Balkanstaat als Reiseziel für Camper immer noch ein echter Geheimtipp. Wir stellen euch einige der Highlights vor und verraten, warum ihr euren nächsten Urlaub in Montenegro verbringen müsst.

Inhaltsverzeichnis

Camping auf dem Balkan bedeutet für viele Leute Camping in Kroatien. Wer es etwas abenteuerlicher mag, fährt vielleicht noch nach Albanien. Dass dazwischen ein Land namens Montenegro liegt, haben die meisten wahrscheinlich irgendwann schon mal gehört. Als Reiseziel ist es bislang aber eher unbekannt geblieben.

Blick auf Kotor, Montenegro
Blick auf Kotor, Montenegro - © owsigor - stock.adobe.com

Daran, dass Montenegro nichts zu bieten hätte, kann es jedenfalls nicht liegen. Der südosteuropäische Staat vereint so gut wie alle Highlights des Balkans auf einer Fläche, die gerade einmal so groß ist wie Schleswig-Holstein: Dünn besiedeltes Gebirgsland mit hohen Bergen und tiefen Schluchten, dichte Urwälder, fjordähnliche Küstenlandschaften und hübsche historische Städte. Dazu eine erfrischend authentische, gastfreundliche Kultur, die sich nur langsam dem Tourismus öffnet.

Mit anderen Worten: Wenn du im Wörterbuch unter dem Stichwort „Geheimtipp“ nachschlägst, müsste Montenegro dort eigentlich an erster Stelle stehen. Gerade für Camper, die gerne einmal die ausgetretenen Pfade verlassen, ist das Land ein wahres Paradies. Die Infrastruktur ist zwar noch lange nicht auf dem Niveau des bekannteren Nachbarlandes Kroatiens. Genau das macht aber den besonderen Reiz von Montenegro aus!

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💡 Wichtige Fakten

  • Einwohner: 622.000
  • Währung: Euro
  • Hauptstadt: Podgorica
  • Sprache: Montenegrinisch, in Touristenorten wird teilweise auch Englisch oder Deutsch gesprochen
  • Bargeldlos zahlen: Gängige Kreditkarten werden akzeptiert
  • Netzspannung: 220 Volt
  • Freies Camping: Nicht erlaubt
  • Beste Reisezeit: Mai bis Oktober

Ideal für einen Roadtrip in Montenegro: Die Bucht von Kotor

Ein guter Anlaufpunkt, um Montenegro zu erkunden, ist die Bucht von Kotor westlich der gleichnamigen Stadt Kotor. Die Bucht wird manchmal auch „der südlichste Fjord Europas“ genannt und das beschreibt es ganz gut: Die beeindruckenden Kalksteinberge fallen steil zu einer fast schon skandinavisch anmutenden Küstenlandschaft ab, während Klöster, alte Burgen und hübsche Städtchen für mediterranes Flair sorgen. Kein Wunder, dass die Bucht inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Historische Stadt Perast an der Bucht von Kotor im Sommer, Montenegro
Historische Stadt Perast an der Bucht von Kotor, Montenegro - © JFL Photography - stock.adobe.com

Die Bucht von Kotor lässt sich gut mit dem Wohnmobil erkunden. Ein möglicher Startpunkt ist die bezaubernde Stadt Kotor, deren Altstadt ebenfalls zum UNESCO-Welterbe zählt. Highlight ist die Wanderung von der Altstadt zur Festung von Kotor – von hier bietet sich ein wahnsinniger Blick auf die verschlungenen Buchten. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Städtchen Perast mit seiner wunderschönen Uferpromenade. Von hier aus, kannst du weiter der Bucht folgen. Ein empfehlenswerter Campingplatz ist das Autokamp Zlokovic.

Hohe Berge, tiefe Schluchten und die letzten Urwälder Europas

Auch das Landesinnere von Montenegro hat seinen Reiz. Gut von der Hauptstadt Podgorica aus erreichbar ist beispielsweise der Skutarisee, der größte Binnensee der Balkanhalbinsel und einer der größten Seen Europas überhaupt. Das Gewässer ist eine paradiesisch grüne Landschaft eingebettet. An den Ufern warten zahlreiche versteckte Kloster, kleine Dörfchen und der tolle Campingplatz Podkraj darauf erkundet zu werden. Ein weiteres beeindruckendes Naturschauspiel ist die Morača-Schlucht weiter nördlich. Hier windet sich der Fluß Morača durch eine imposante Karstlandschaft. Die Schlucht war übrigens Drehort zahlreicher Winnetou-Filme und dürfte dem einen oder anderen Zuschauer noch bekannt sein.

Skutarisee in Montenegro
Skutarisee in Montenegro - © bennytrapp - stock.adobe.com

Von den vielen Nationalparks Montenegros seien hier nur zwei der bekannteren genannt: Der Nationalpark Biogradska Gora beheimatet einige der letzten echten Urwälder Europas. Empfehlenswert ist eine Bootstour auf dem See Biogradsko jezero. Hier kannst du die über 500 Jahre alten und fast 50 Meter hohen Bäume aus nächster Nähe bestaunen. Campingplatz-Tipp in der Nähe: Etno Camp Bjelasica. Beeindruckende Gebirgslandschaften bietet hingegen der Durmitor-Nationalpark. Zu den Highlights zählen die Tara-Schlucht – mit 1.300 Metern die tiefste Schlucht Europas – und der 2.522 Meter hohe Berg Bobotov Kuk, der höchste Gipfel Montenegros. Gut erreichbar ist der Nationalpark vom Autocamp Ivan Do.

Traumstrände an der montenegrinischen Riviera

Strandliebhaber werden an der rund 200 km langen montenegrinischen Riviera ganz sicher ihren persönlichen Traumstrand finden. Einige der besten Strände finden sich in der Nähe der historischen Stadt Budva. Beliebt sind hier etwa der von hohen Bergen umgebene Jaz Beach, der auch für Schnorchler ein wahres Paradies ist und der familienfreundliche Kamenovo Beach. Wer es etwas ruhiger mag, fährt zu dem wunderschön in einer Bucht gelegenen Trsteno Beach.

Kamenovo Beach
Kamenovo Beach, Budva, Montenegro - © Monktwins - stock.adobe.com

Weiter südlich nahe Ulcinj befindet sich mit dem Velika Plaža einer der bekanntesten Strände Montenegros. Der etwa 12 km lange Sandstrand wird auch Long Beach genannt und ist mit seinem flachen Wasser und zahlreichen Freizeitangeboten das ideale Ziel für Familien. Auf dem Weg dorthin unbedingt einen Zwischenstopp bei der Halbinsel Sveti Stefan einlegen! Das über einen Damm mit dem Festland verbundene Eiland ist eines der bekanntesten Fotomotive Montenegros. Ein beliebter Campingplatz in der Nähe von Ulcinj ist das Autocamp Miami.

Unsere Tipps für Camper in Montenegro

Auch wenn sich Montenegro erst langsam dem Tourismus öffnet, gibt es etliche Campingplätze im ganzen Land. Die meisten dieser „Autocamp“ genannten Plätze befinden sich an der Küste – in den Bergen gibt es nur vereinzelt Campingplätze. Die Infrastruktur und der Zustand der Sanitäranlagen sind meist recht bescheiden: Strom ist häufig nicht auf allen Standplätzen vorhanden, das Wasser teilweise nur kalt. Auch Freizeiteinrichtungen, Geschäfte und Möglichkeiten zur Verpflegung vor Ort sind eher die Ausnahme.

Generell darfst du in Montenegro nicht das gleiche Niveau wie in Spanien, Italien oder Kroatien erwarten. Hier ist Camping wirklich noch ein bisschen abenteuerlich, sprich: manchmal ein bisschen unbequem. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, vor allem wenn man die komfortablen Full-Service-Angebote auf den Campingplätzen im Mittelmeerraum gewohnt ist. Wenn du aber Lust auf klassisches Old-School-Camping hast, wirst du mit eindrücklichen Naturerlebnissen und der geradezu legendären Gastfreundschaft der Montenegriner belohnt.

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Titelbild: © Pixeltheater – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 02/02/2022
Author: Selim Baykara