Angler auf dem See bei Sonnenuntergang

Angeln in Schweden: Das musst du wissen

6 min Lesedauer

Schweden ist ein wahres Paradies für Angler! Beim Campingurlaub am See oder an der Küste kannst du dir ganz hervorragend dein eigenes Abendessen direkt von der Quelle angeln. Wir verraten dir, welche Vorschriften du beim Angeln in Schweden beachten musst, wo die lohnendsten Gebiete zum Angeln sind und zu welcher Zeit du am besten losziehst.

Inhaltsverzeichnis

Fast 100.000 Seen gibt es in Schweden. Dazu über 3.000 Kilometer Küstenlinie und unzählige Flüsse, die die ausgedehnten Wälder und Nationalparks des skandinavischen Landes in allen Himmelsrichtungen durchziehen. Ja… es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass Schweden ein Angelparadies ist.

Gerade wenn du deinen Urlaub in Schweden an einem Ferienhaus am See verbringst, bietet sich das Angeln natürlich besonders an. Die Flüsse Schwedens sind zudem ein beliebtes Revier zum Lachsangeln. Und dann sind da noch die Küsten: Im Osten die vorgelagerten Schäreninseln und vor allem die felsige Westküste, die sich hervorragend zum Meeresangeln nach Schalentieren eignet.

Schauen wir uns im jetzt einmal genau an, was du zum Angeln in Schweden wissen solltest.

KARLSKRONA, SCHWEDEN. Typische rote schwedische Holzhäuser mit Nationalflagge in der Stadt Karlskrona
Karlskrona, Schweden. Typische rote schwedische Holzhäuser mit Nationalflagge in der Stadt Karlskrona - © bzzup - stock.adobe.com

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Brauche ich einen Angelschein zum Angeln in Schweden?

Fangen wir mit dem wichtigsten Punkt an: In Schweden benötigst du im Unterschied zu Deutschland keinen Angelschein bzw. Fischereischein. Du musst vor dem Urlaub also nicht erst einen Kurs machen und auch keine Prüfung ablegen. Kannst du dir also einfach deine Rute schnappen loslegen? Halt… ganz so einfach ist es doch nicht: Vorher musst du dir erst noch eine Angelkarte besorgen.

Angelkarten (fiskekort) werden von den jeweiligen Gemeinden ausgegeben. Du bekommst sie meistens in Einzelhandelsgeschäften (z.B. Sport- oder Angelshops), bei der örtlichen Touristikinfo in der Umgebung des jeweiligen Gewässers oder online beim Portal iFiske. Die Angelkarten gelten oft nur für einen ganz bestimmten See, oder für mehrere Seen in der näheren Umgebung.

Ausnahme: An den fünf größten schwedischen Seen ist keine Angelkarte erforderlich. Das sind diese Seen:

  • Vänern
  • Vättern
  • Storsjön
  • Mälaren
  • Hjälmaren

Außerdem darfst du an der gesamten Ostküste Schwedens ohne Angelkarte angeln.

Wie viel kostet eine Angelkarte in Schweden?

Die Angelkarte ist in der Regel als Tageskarte oder Wochenkarte erhältlich. Die Preise unterscheiden sich leicht, je nachdem wie beliebt der See als Angelrevier ist. Generell sind die Preise aber recht günstig. Für eine Wochenkarte bezahlst du durchschnittlich zwischen 150 und 250 Schwedische Kronen. Das sind umgerechnet etwa 15 bis 25 Euro pro Woche.

Wenn du ein Ferienhaus am See mietest haben die Hausbesitzer manchmal auch Angelrechte für den See. In diesem Fall benötigst du also keine Angelkarte. Ansonsten kaufst du die Angelkarte direkt beim Vermieter.

Die besten Gebiete zum Angeln in Schweden

Bei den vielen Gewässer in Schweden ist die Wahl des richtigen Ortes gar nicht so einfach. Im Folgenden einige Tipps, wo du besonders gut in Schweden angeln kannst.

Südschweden

Der Vänern-See im Südwesten Schwedens ist mit über 5.500 km² der größte See des Landes und eigentlich fast schon ein kleines Meer – einschließlich eigenem Wetter und einem Schärengarten von über 20.000 Inseln. Wie du dir denken kannst, ist der Vänern natürlich auch ein fantastisches Revier zum Angeln.  Binnenlachs, Forelle, Barsch und Zander sind hier die häufigsten Fische.

Weltbekannt bei Lachsanglern ist der Fluss Mörrum in der in der Provinz Blekinge. Hier kannst du Lachse und Meeresforellen in Rekordgröße fangen – der größte jemals gefangene Lachs wog über 26 Kilogramm! Ebenfalls gut zum Lachsangeln geeignet sind der zweitgrößte Fluss Ätran in der Gemeinde Falkenberg sowie die Hanöbucht und das Meer vor Simrishamn.

Morrum Salmon River - © PhotosbyPatrick - stock.adobe.com

Mittelschweden

Mittelschweden wird von einigen großen Flusssystemen durchzogen, die ein wahres Mekka für Angler abgeben. Berühmt für seine großen Hechte ist etwa der Fluss Dalälven in der Region Dalarna. Die Landschaft um den Flusslauf wird von Wiesen, Auen und Feuchtgebieten geprägt, die ein fantastisches Revier zum Angeln abgeben. Gleiches gilt für den Fluss Klarälven und den riesigen Siljan- See.

Nordschweden

Die wenig besiedelten Landschaften Nordschwedens sind geprägt von arktischer Tundra, vergletscherten Hochgebirgsmassiven und unzähligen Gebirgsbächen, die hoch oben im Fjäll entspringen und im Bottnischen Meerbusen in die Ostsee münden. Flüsse wie Vindelälven, Torneälven, Piteälven und Kalixälven zählen zu den größten vollständig naturbelassenen Flüssen Europas. Im Oberlauf eignen sie sich gut zum Fischen nach Äsche und Forelle. Näher am Meer dominieren Lachs und Meerforelle.

Fluss Piteälven
Am Fluss Piteälven - © Michael - stock.adobe.com

Schwedische Besonderheit: Put & Take Angeln

Schwedische Gewässer werden häufig mit dem Begriff „Put & Take“ in Verbindung gebracht. Gemeint ist damit, dass in diesen Gewässern regelmäßig neue Fische ausgesetzt werden. Dadurch ist hier die Chance auf einen Fang besonders hoch. Außerdem besteht nur eine geringe Chance, dass die Seen irgendwann leergefischt werden.

Put-and-Take-Seen sind aufgrund der großen Fischpopulation besonders gut für Anfänger geeignet. Im ganzen Land gibt es zahlreiche solcher Seen. Sehr beliebt sind etwa die folgenden Put-and-Take-Seen in Schweden:

  • Kalvsjön (Småland)
  • Rusken (Småland)
  • Fegen (Halland)
Dalsland, Schweden

Schweden ist ein Land, das voller Abenteuer und Überraschungen steckt und somit das perfekte Reiseziel für einen Campingurlaub mit Kindern oder zu zweit ist. PiNCAMP empfiehlt Regionen und Campingplätze:

Wann ist die beste Zeit zum Angeln in Schweden?

Schweden misst von Nord nach Süd etwa 2000 Kilometer. Dadurch gibt es in dem Land verschiedene Klimazonen, was sich natürlich auch auf die Länge der Angelsaison auswirkt. In den küstennahen Flüssen, Seen und der Küste Südschwedens kannst du fast das ganze Jahr über angeln. In Mittelschweden reicht die beste Zeit zum Angeln in Schweden von April bis November, während die Saison in Lappland im Norden des Landes etwa von Mai bis Oktober andauert.

Welche Fischarten kann ich in Schweden angeln?

Schweden beheimatet etwa 50 verschiedene Fischarten. Die häufigsten Fische sind Barsch, Hecht, Zander, Forelle und Regenbogenforelle. An den Küsten Südschwedens kannst du außerdem sehr gut Heringe angeln.

Wichtig: Beim Angeln in Schweden musst du die Mindestgröße der gefangenen Fische beachten. Diese betragen:

  • Zander: 45 cm
  • Forelle: 45 cm
  • Saibling: 50 cm
  • Lachs: 60 cm
  • Krebse: 10 cm

Je nach Gewässer können diese Durchschnittswerte leicht abweichen. Du findest die jeweiligen Angaben zur Mindestgröße auf der Angelkarte. Fängst du einen Fisch, der kleiner ist, musst du ihn sofort wieder ins Wasser zurückgeben. Gemessen wird dabei von der Maulspitze bis zur Schwanzflosse.

Generell weisen die Seen und Flüsse Schwedens einen sehr guten Fischbestand auf. Damit das auch so bleibt, solltest du nur so viele Fische angeln, wie du auch am gleichen Tag verzehren kannst. Teilweise gibt es auch eine Begrenzung pro Person, was auf der Angelkarte vermerkt wird. Daran solltest du dich natürlich auch halten.

Wir wünschen Petri Heil und viel Erfolg für deinen nächsten Fang!

 

Titelbild: © Visions-AD – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 25/10/2024
Author: Selim Baykara