Wohnmobile auf ihren Parzellen bei Ostseecamping Familie Heide

Camping im Tourismus-Modellprojekt Schleswig-Holstein

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Mitte April in Deutschland: Die Sonne kommt allmählich raus, die Tage werden länger, die Temperaturen steigen… und die Camper wären normalerweise längst auf den tausenden Campingplätzen der Nation angekommen. Wie schon im Vorjahr verzögert sich der Saisonstart allerdings auch 2021. Doch ein Test im hohen Norden macht Hoffnung: Die Schleiregion ist die erste Region in Schleswig-Holstein, in der im Zuge eines Tourismus-Modellprojekts des Bundeslandes einige Campingplätze seit dem 19.04 geöffnet haben. Wir waren neugierig und haben uns mit Brigitte unterhalten, die mit ihrem Mann Peter zur Zeit auf dem ADAC Superplatz Ostseecamping Familie Heide in Waabs Urlaub macht.

Inhaltsverzeichnis

PiNCAMP: Moin, Brigitte!

Brigitte: Moin zurück!

PiNCAMP: Du hast dich mit deinem Mann Peter auf Ostseecamping Familie Heide einquartiert – seid wann seid ihr da?

Brigitte: Wir sind schon vor ein paar Tagen, direkt am 19.04, für eine Woche angereist. Es war auch kein weiter Weg, da wir selbst Schleswig-Holsteiner sind. Damit scheinen wir hier übrigens fast zur Minderheit zu gehören. Es sind Camper aus ganz Deutschland da.

PiNCAMP: Ihr gehört ja zu den wenigen Glücklichen, die in diesem Moment auf einem Campingplatz sitzen. Mittlerweile sind alle Standplätze in nächster Zeit ausgebucht. Wie habt ihr von dem Modellprojekt Wind bekommen?

Brigitte: Wir hatten das Glück, dass ein Freund die Meldung zum Projekt früh in den Nachrichten gesehen und uns informiert hat. Wir haben nicht lang gefackelt und direkt drei Campingplätze in der Region angeschrieben. Als Ostseecamping Familie Heide als erstes geantwortet hat, haben wir direkt gebucht. Das war am 14.04 – und jetzt sind wir schon hier! Um ein Haar wäre es aber noch ins Wasser gefallen…

PiNCAMP: Wieso?

Brigitte: Vor der Anreise mussten wir ein Formular ausfüllen und an den Campingplatz schicken. Darin akzeptiert man die Bedingungen, unter denen das Modellprojekt stattfindet. Das haben wir auch nach bestem Gewissen gemacht, allerdings haben wir vergessen zu unterschreiben. Daraufhin kam die Absage vom Campingplatz. Zum Glück konnten wir nach einem kurzen Telefonat mit der Rezeption das unterschriebene Formular noch nachreichen. Aber da ist uns nochmal ordentlich der Stift gegangen! (lacht)

PiNCAMP: Gott sei Dank, das wäre sonst ja auch zum Haareraufen gewesen. Neben dem Formular sind ja aber auch vor Ort einige neue Regeln zu beachten, oder?

Brigitte: Ganz genau. Bei der Anreise mussten wir einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein durfte. Den haben wir zwei Tage vor Aufbruch bei uns in Pinneberg gemacht. Auf dem Campingplatz muss sich dann jeder alle drei Tage an der platzeigenen Teststation erneut testen lassen – das ist verpflichtend und wer nicht kommt, der muss abreisen. Aber das Personal ist wahnsinnig freundlich und deswegen ist das wirklich halb so wild. Ansonsten sind wir begeistert, wie “normal” sich alles anfühlt. Die Toiletten haben geöffnet, jedes zweite Waschbecken ist freigegeben…einzig die Duschen sind zu.

QR Code der Luca App bei Ostseecamping Familie Heide
Rückverfolgung läuft über die Luca App © Brigitte & Peter John

Wer in ein Gebäude geht, muss sich über die Luca App einchecken. Das ist dann für 24 Stunden gültig. Das war’s dann aber auch schon an Regeln. Dass wir das Hygienekonzept gelesen und verstanden haben, mussten wir übrigens auch per Unterschrift bestätigen.

PiNCAMP: Und die Stimmung auf dem Campingplatz?

Brigitte: Super herzlich! Alle grüßen sich überschwänglich und die Stimmung ist außerordentlich gut, weil wir endlich wieder campen können. Jeder hält sich an die Regeln, weil alle wollen, dass das Projekt erfolgreich ist und hoffentlich zu weiteren Öffnungen führen kann.

PiNCAMP: Klingt so, als würdet ihr es wieder machen?

Brigitte: Auf jeden Fall! Wenn man nicht wüsste, dass Corona ist, dann würde man es gar nicht merken. Du hast hier wirklich ein Freiheitsgefühl wieder…nur das Duschen fehlt mir. (lacht)

PiNCAMP: Ihr habt bestimmt schon Pläne für den nächsten Trip geschmiedet, oder?

Im Sommer campen die Johns auf Camping Bi Village in Kroatien
Im Sommer campen die Johns auf Camping Bi Village in Kroatien

Na klar, wir buchen fleißig. Im September wollen wir nach Kroatien zu Camping Bi Village. Aber wir wollen vor der Abreise auch hier bei der Rezeption nachfragen, ob wir nochmal einen Standplatz ergattern können. Wir sind zum ersten Mal hier, da wir sonst vor allem in Spanien, Frankreich oder eben Kroatien unterwegs sind. Aber wir sind vollends begeistert von dem Angebot, der Lage und den herzlichen Angestellten, denen man richtig anmerkt, wie froh sie sind, dass der Campingplatz wieder lebt. Da wird einem schon auch mal quer über den Platz überschwänglich aus der Imbissbude zugewunken! (lacht) Und man kann sogar griechisches Essen bestellen. Das wird dann im Elektromobil an den Standplatz geliefert!

PiNCAMP: …auch die Campingplatz-Liebe geht eben durch den Magen. Vielen Dank für das Gespräch und noch einen schönen Urlaub euch!

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