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Brandenburg

Interview mit bibo Loebnau zum Buch „Machen wir’s uns erst mal nett“

7 min Lesedauer

Im »Campingparadies am Waldsee« in Brandenburg ist die Welt noch in Ordnung. Die eingeschworene Gemeinschaft der Dauercamper verbringt ihre Ferien seit Jahrzehnten im Wohnwagen mit Vorzelt und gepflegtem Mini-Vorgarten.

Inhaltsverzeichnis

„Machen wir’s uns erst mal nett“ als Urlaubslektüre

Inmitten dieser friedlichen Idylle startet das Buch von bibo Loebnau „Machen wir’s uns erst mal nett“. Die gelernte Journalist, die eigentlich in Berlin wohnt, hat sich von einem Campingplatz inspirieren lassen, der sich in der Nähe ihres kleinen Hauses im Grünen in Brandenburg befindet. Dieser beschauliche Mikrokosmos wird durch ein neues Klientel an Gästen und einen Investor bedroht, der hier eine Luxuswohnanlage errichten möchte. Angesichts dieser Aussichten gerät alles aus dem Gleichgewicht, aber die Camper sind bereit zu kämpfen, um ihr kleines Paradies zu erhalten. Auf sehr unterhaltsame wie amüsante Weise gelingt es der Autorin bibo Loebnau den Leser in die Oase eines Campingplatzes zu entführen, sich mit den Sorgen und dem Leben der Bewohner vertraut zu machen und eine besondere Bindung herzustellen.

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Interview mit bibo Loebnau

Wir haben mit bibo Loebnau über ihr Buch gesprochen und interessante Hintergründe in Erfahrung gebracht.

Cover - Machen wirs uns erst mal nett
Cover - Machen wir`s uns erst mal nett

Was hat Sie dazu inspiriert, einen Roman über das Thema Camping zu schreiben?

Obwohl ich eigentlich mitten in Berlin wohne, schreibe ich meine Bücher seit vielen Jahren größtenteils in einem hübschen Brandenburger Dorf. Dort haben wir ein kleines Haus im Grünen, in unmittelbarer Nähe eines Sees, an dem auch ein sehr idyllischer Campingplatz liegt. Der diente mir als Inspirationsquelle für meine Geschichte im fiktiven Ort „Seelinchen“.

Welche Botschaft oder welches Hauptthema wollten Sie mit Ihrem Roman über das Camping vermitteln?

Ein Campingplatz ist ein Mikrokosmos, wo sich die unterschiedlichsten Charaktere begegnen – mit unterschiedlichen Ansprüchen und Erwartungen. Für Dauercamper ist es ihr zweites Zuhause, das über Jahre gehegt und gepflegt wird. Dazu kommen die Kurzzeitcamper, die nur für einige Tage dort ihr Zelt aufschlagen oder ihr Wohnmobil abstellen. Was diese unterschiedlichen Menschen alle eint, ist die Liebe zu dieser ganz besonderen, sehr individuellen Art der Freizeitgestaltung in der Natur. Die Camper in meinem Buch lieben ihr Idyll und kämpfen mit viel Kreativität und Spaß für dessen Erhalt. Wenn man in meinem Roman eine Botschaft erkennen möchte, dann ist es diese: Nur gemeinsam sind wir stark und können uns gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner zur Wehr setzen. Das beweisen meine sehr unterschiedlichen Protagonisten, als ein Baulöwe das „Campingparadies am Waldsee“ plattmachen will. Da werfen die Bewohner ihre gegenseitigen Vorurteile über Bord und suchen gemeinsam nach einem Ausweg.

Wie haben Sie recherchiert, um authentische Campingerfahrungen in Ihren Roman einzubringen?

Als Kind mit meinen Eltern und später als Jugendliche mit Freunden habe ich viele Campingurlaube gemacht, die ich lebhaft und sehr positiv in Erinnerung habe. Diese Erfahrungen sind in meinen Roman mit eingeflossen. So gehörte zu jedem Campingurlaub – auch im Süden – beispielsweise auch immer ein heftiges Gewitter 

Doch in erster Linie diente mir der authentische Campingplatz vor meiner Tür in Brandenburg als Inspirationsquelle. Dort konnte ich beobachten, wie beim Zusammentreffen von alteingesessenen und neuen Dauer- und Kurzzeitcampern teilweise sehr unterschiedliche Welten und Ansichten aufeinanderprallen. Alt und Jung, Großstadt und Dorf, Ost und West – jede Menge (scheinbare) Gegensätze. Ich fand es spannend, diesen „Clash of Cultures“ auf liebevolle Weise in einem amüsanten Roman zu beschreiben und habe mir dann die lustige Handlung mit ernstem Hintergrund ausgedacht.

Als Kind mit meinen Eltern und später als Jugendliche mit Freunden habe ich viele Campingurlaube gemacht, die ich lebhaft und sehr positiv in Erinnerung habe. Diese Erfahrungen sind in meinen Roman mit eingeflossen. So gehörte zu jedem Campingurlaub – auch im Süden – beispielsweise auch immer ein heftiges Gewitter  Doch in erster Linie diente mir der authentische Campingplatz vor meiner Tür in Brandenburg als Inspirationsquelle. Dort konnte ich beobachten, wie beim Zusammentreffen von alteingesessenen und neuen Dauer- und Kurzzeitcampern teilweise sehr unterschiedliche Welten und Ansichten aufeinanderprallen. Alt und Jung, Großstadt und Dorf, Ost und West – jede Menge (scheinbare) Gegensätze. Ich fand es spannend, diesen „Clash of Cultures“ auf liebevolle Weise in einem amüsanten Roman zu beschreiben und habe mir dann die lustige Handlung mit ernstem Hintergrund ausgedacht.
bibo Loebnau - Copyright Susie Knoll

Ihr Roman heißt „Machen wir’s uns erst mal nett“ – wie machen Sie es sich im Urlaub erst mal nett?

Der Titel meines Buches drückt perfekt den Moment aus, wenn man nach langer Anreise in den Urlaub endlich angekommen ist – egal ob per Zug, Flug, Rad, Auto oder mit dem Wohnmobil. Man hat sein Plätzchen für die nächsten Tage oder Wochen gefunden. Dann hält man inne, sieht sich um, atmet durch und spürt, dass man ab jetzt einen Gang runterschalten, den Stress hinter sich lassen und es sich erst mal nett machen kann. Dieses schöne Gefühl kenne ich auch. Ich mache es mir im Urlaub am liebsten irgendwo im Süden mit einem unterhaltsamen Buch und einem Glas Wein nett.

Haben Sie persönlich eine besondere Beziehung zum Camping? Wenn ja, können Sie uns etwas darüber erzählen?

Am schönsten und einprägsamsten war unsere allererste, vierwöchige Campingreise – geplant übrigens mit Hilfe des ADAC. Ich war zehn Jahre alt, als es mit dem Zelt auf dem Dachgepäckträger von Bremen nach Griechenland ging. Eine wirklich weite Tour, deren erste Etappe ein Campingplatz in Bayern war – am idyllischen Chiemsee. Während meine Eltern mit den vielen Stangen für das große Hauszelt kämpften, war ich für das Aufblasen der Luftmatratzen zuständig – mit Hilfe eines kleinen umgedrehten Staubsaugers, der an den Zigarettenanzünder angeschlossen wurde. Als endlich alles stand und eingerichtet war, machten wir’s uns erst mal nett, und der lange Urlaub konnte beginnen. Mit dem dicken ADAC-Campingführer wurden die weiteren Plätze unterwegs ausgesucht. Das Camping in Südeuropa war damals teils noch recht abenteuerlich. So mussten wir, endlich angekommen im Süden Griechenlands, auf einem fast wilden Campingplatz erst mal selbst ein Plätzchen für unser Zelt unter einem schattigen Baum vom Gestrüpp befreien. Dafür waren wir dort fast allein – auch an dem herrlichen Strand am Meer. Es war ein fantastischer Urlaub, äußerst idyllisch und bis heute unvergesslich.

Buch von Bibo Loebnau
Buch von bibo Loebnau

Welche Herausforderungen gab es beim Schreiben eines Romans, der in der Campingwelt angesiedelt ist, im Vergleich zu anderen Genres?

Jeder Roman – und ich habe ja schon mehrere geschrieben – ist eine neue Herausforderung. Wichtig ist, dass jede Geschichte, die ich mir ausdenke, interessant und in sich stimmig ist, dass es einen Spannungsbogen gibt und vor allem, dass die handelnden Figuren glaubwürdig sind. In diesem Falle hatte ich ja immer den echten Campingplatz am See und seine Bewohner vor Augen. Und meine persönlichen Campingerfahrungen sind beim Schreiben mit eingeflossen. Ich vermute, die Camper unter meinen Leserinnen und Lesern werden einige meiner fiktiven Charaktere sicher im richtigen Leben wiedererkennen, obwohl sie – es ist ja eine Komödie – teilweise bewusst überzeichnet dargestellt werden. Ich möchte, dass meine Leser sich bei der Lektüre amüsieren, mit den und nicht über die Protagonisten lachen. In meinem Buch haben deshalb auch die „Schurken“ ihre liebenswerten Seiten.

Wie hoffen Sie, dass sich die Leserinnen und Leser nach der Lektüre Ihres Romans über das Camping fühlen oder inspiriert werden?

Bei allen kleinen und großen Dramen, die sich in meinem fiktiven „Campingparadies am Waldsee“ abspielen, macht das sommerlich-fröhliche Ambiente Lust auf den nächsten Campingurlaub. Ich stelle mir vor, dass die Leserinnen und Leser dann dort nach Typen, wie ich sie erfunden habe, Ausschau halten und vielleicht spekulieren, welches Geheimnis, das man auf Anhieb nicht vermutet hätte, diese wohl haben.

Hörbuch Machen wirs uns erst mal nett
Hörbuch Machen wir`s uns erst mal nett

Ihr Buch gibt es auch als Audio-Download, gelesen von der Schauspielerin Dana Golombek von Senden („Rote Rosen“). Wie unterscheidet sich das Hörbuch vom gedruckten Buch?

Dana und ich kennen uns seit vielen Jahren. Da sie bereits einen anderen Roman von mir eingelesen hatte, wusste ich, dass sie mit ihren vielen Talenten als Sprecherin für meinen Campingroman perfekt ist. Sie beherrscht den Berliner und Brandenburger Dialekt und als Sängerin konnte sie auch die Liedpassagen im Buch gekonnt singen. Nur für den Dialekt der Familie Büchle musste sie mit einem Schwäbisch sprechenden Freund vorher kräftig üben – was sehr lustig war. Dana war von der Idee sofort begeistert, auch weil sie vor einigen Jahren in der kultigen RTL-Serie „Die Camper“ mitgespielt hat. Also ist sie eine Fachfrau für dieses Genre. Während es das Printbuch derzeit exklusiv bei WELTBILD zu kaufen gibt, bekommt man das Hörbuch in allen gängigen Online-Audio-Shops wie Audible, Thalia oder auch bei Spotify zum Download. Es ist wirklich sehr charmant und witzig geworden.

„Machen wir’s uns erst mal nett“ als Buch & Hörbuch

Das unterhaltsame Buch „Machen wir’s uns erst mal nett“ ist als Buch oder als Hörbuch bei Weltbild für den Preis von 10,99 Euro erhältlich. Wer mehr über die Autorin bibo Loebnau erfahren möchte, findet weitere Informationen unter www.bibo-loebnau.de

Letzte Aktualisierung: 24/07/2023