Abenteuer Heimreise: Wie zwei Camper auf dem Weg von Italien nach Deutschland die Schönheit Europas entdeckten

10 min Lesedauer

Manchmal kann auch die Heimreise zu einem echten Erlebnis werden: In diesem Artikel berichten Becci und Basti, wie sie nach einem Jahr mit dem Wohnmobil in Europa wieder nach Deutschland zurückfuhren. Eine Reise, die sie durch die blühenden Landschaften der Toskana und die hohen Berge der Alpen zurück an den Bodensee brachte und die ganz unter einem Motto stand: “Der Weg ist das Ziel”.

Inhaltsverzeichnis

Wir sind Becci und Basti, und seit einem Jahr sind wir mit unserem Wohnmobil Eddi quer durch Europa unterwegs. Das letzte Jahr verbrachten wir auf dem Balkan, wobei das wunderschöne Griechenland unser Herz besonders eroberte. Auf unserer Reise fanden wir einen kleinen Streuner, der sich uns anschloss und seitdem als treuer Freund auf vier Pfoten begleitet und auf den Namen Willi hört. So sind wir nun zu dritt, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und Entdeckungen.

Im Mai 2024 führte uns unser Weg zurück nach Deutschland für einen lang ersehnten Heimatbesuch. Trotz des Drangs, schnell nach Hause zu kommen, wollten wir die genussvollen Strecken nicht vernachlässigen. Wir malten uns aus, wie wir durch die malerischen Landschaften Italiens fahren würden – vorbei an sanften, grünen Hügeln und den historischen Städten der Toskana. Der verlockende Duft frischer Pizza und die Vorfreude auf neue kulinarische Entdeckungen begleiteten uns dabei.

Unsere Reise versprach eine perfekte Mischung aus zügiger Heimfahrt und genussvollen Stopps, die uns die Schönheit der europäischen Landschaften noch einmal intensiv erleben lassen sollte. Jede Etappe war ein Fest für die Sinne, eine Erinnerung, die uns noch lange begleiten würde.

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Praktische Informationen zur Camping-Route
Route Igoumenitsa - Ancona - Florenz - Mailand - Varese - Bodensee - Mitteldeutschland
Strecke ca. 1.700 km
Fahrtzeit 2 - 3 Wochen
Highlight Florenz, Fahrt über den San Bernardino Pass
Beste Reisezeit April - Oktober
Maut Maut in Italien und der Schweiz, in der Schweiz Vignette erforderlich



Agriturismo in der Toskana: Ein kulinarischer Tipp für Camper

Nach der langen Überfahrt mit der Fähre, die 22 Stunden dauerte, sehnten wir uns nach einem nahen Stellplatz, um uns auszuruhen. Wir hatten Glück und fanden zwischen Ancona und Florenz einen idyllischen Stellplatz bei einem Winzer. So konnten wir die Nacht vor unserer Ankunft auf dem gebuchten Campingplatz in Florenz sicher und gut verbringen, ohne eine allzu lange Fahrt nach der Fährfahrt von Griechenland nach Italien.

Unser Stellplatz auf einer Fattoria war ein wahrer Glücksgriff. In Italien, vor allem in der Toskana, gibt es zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, die Camper herzlich willkommen heißen. Oft sind die Stellplätze dort kostenlos, wenn man vor Ort einkauft – eine perfekte Möglichkeit, die lokalen Köstlichkeiten zu genießen und dabei einen malerischen Ort zum Übernachten zu finden. Strom, Stellplatz und Müllentsorgung waren ebenfalls im Angebot. Wir nutzten die Gelegenheit und kauften handgemachte Spaghetti, Pesto und Wein aus der Toskana ein. Besonders angetan waren wir vom Trüffelpesto, dessen intensiver Geschmack uns sofort begeisterte.

Ein weiteres Highlight unseres Vormittags war die Führung durch die Produktion der Fattoria. Wir erhielten einen faszinierenden Einblick in die traditionelle Herstellung der Produkte und konnten die Leidenschaft und Sorgfalt, die in jedes Produkt einfließen, hautnah erleben. Kleiner Tipp: Solche Stellplätze findet man unter dem Begriff Agriturismo. So entdeckt man oft die besten Stellplätze, abseits der ausgetretenen Pfade. Diese Nacht kurz vor Florenz, auf einem der vielen charmanten Agriturismo-Betriebe, bot uns nicht nur einen sicheren und ruhigen Stellplatz, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, die kulinarischen Schätze der Region zu entdecken und uns mit den italienischen Köstlichkeiten einzudecken.

Florenz und die geheimnisvollen Weinfenster

Nur eine kurze Fahrt mit unserem Wohnmobil Eddi trennte uns noch von der prächtigen Stadt Florenz. Florenz, diese Stadt voller Kunst und Geschichte, war für uns ein absolutes Sehnsuchtsziel. Dank des perfekt gelegenen Campingplatzes, den wir über PiNCAMP gefunden haben, konnten wir Florenz in vollen Zügen genießen. Das hu Firenze Camping in Town war herrlich stadtnah und zurecht ein ADAC Tipp.

Der Campingplatz war für uns einfach ideal gelegen, da wir direkt am Fluss Arno wunderschöne Spaziergänge mit unserem Hund Willi unternehmen konnten. Die Landschaft entlang des Flusses war malerisch. Außerdem war es faszinierend zu wissen, dass wir in nur 45 Minuten direkt bis ins Zentrum von Florenz mit dem Fahrrad hätten fahren können. Aber wir nutzten lieber den komfortablen Shuttlebus des Campingplatzes, und das gleich zweimal – ein toller Service, der uns das Leben ungemein erleichterte! Der Shuttleservice funktionierte einwandfrei und brachte uns in nur 15 Minuten direkt ins Herz der Stadt.

Unser schöner Campingplatz in der Nähe von Florenz.

Florenz verzauberte uns sofort mit seinem einzigartigen Flair. Die Stadt war an unserem Besuchstag besonders voll, da ein italienischer Feiertag war – der Vorteil: Alle Museen waren kostenfrei zu besuchen! Aber zwei besondere Erlebnisse bleiben uns nachhaltig in Erinnerung. Das erste waren die „Buchette del Vino“ – die geheimnisvollen Weinfenster. Diese kleinen Öffnungen in den Mauern der alten Palazzi stammen aus dem 17. Jahrhundert und ermöglichten den Verkauf von Wein ohne direkten Kontakt, besonders während der Pestzeiten. Viele dieser Fenster sind heute zugemauert, doch einige haben überlebt und erleben eine Renaissance. Es war ein spaßiges Erlebnis, ein Glas Rotwein durch eines dieser Fenster zu erhalten und dabei in die Vergangenheit einzutauchen.

Das zweite Highlight war der Besuch des Zentralmarktes. Diese überdachte Halle war voller kleiner Restaurants und bot ein wahres Fest für die Sinne. Die lebhafte Atmosphäre zog uns sofort in ihren Bann, und wir probierten verschiedene Spezialitäten, die uns das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. Der Duft von frischen Kräutern, gebratenem Fleisch und süßem Gebäck erfüllte die Luft und ließ uns die Vielfalt und Lebendigkeit der italienischen Küche hautnah erleben. Jeder Moment in Florenz war ein kleines Abenteuer für sich, und wir genossen es, durch die belebten Straßen zu schlendern, die Kunst und Architektur auf uns wirken zu lassen und die köstlichen Speisen und Weine zu probieren. Diese Stadt hat uns mit ihrer Schönheit und ihrem Charme vollkommen in ihren Bann gezogen.

Im zentralen Markt von Florenz gibt es viel zu entdecken!

Passgenuss und Alpenpanorama: Durch die Schweiz zum Bodensee

Nach unseren erlebnisreichen Tagen in Florenz sollte unsere Reise weiter an den Bodensee führen. Dafür planten wir die Route durch die Schweiz und entschieden uns, den San Bernardino Pass zu nehmen. Allerdings gerieten wir auf dem Weg über Mailand in einige Staus. Deshalb beschlossen wir, eine Nacht am Vareser See auf einem Stellplatz zu verbringen. Diese spontane Übernachtung erwies sich als wunderbare Entscheidung. Der Stellplatz am Vareser See war direkt und ruhig am Wasser gelegen und bot eine erholsame Pause.

Am nächsten Morgen führte uns unser Navi über die A60 Tangenziale Est nach Varese in Richtung Schweiz. Das erwies sich als ungünstig, da wir dadurch einen Free Flow Maut Abschnitt in Italien befuhren. Die Kosten wären nicht das eigentliche Problem gewesen, doch man muss sich im Vorfeld online registrieren, um per Nummernschild abgerechnet werden zu können.

In Italien gibt es derzeit vier solcher Free Flow Mautstrecken. Diese Abschnitte können leicht übersehen werden, und das eigentliche Problem sind nicht die Kosten, sondern die Registrierung zur Bezahlung. Verpasst man diese, erhält man leider oft noch Wochen später eine Mahngebühr per Post nach Hause. Daher ein wichtiger Tipp für alle Reisenden: Achtet auf die Beschilderung oder versucht, diese Abschnitte ganz zu vermeiden, wenn euch die Online-Registrierung abschreckt.

Nach einem problemlosen Grenzübertritt freuten wir uns auf die Durchquerung der Schweiz. Für Camper unter 3,5 Tonnen benötigt man eine Jahresvignette für 40 Franken, was sich definitiv lohnt, wenn man häufiger durch die Schweiz reisen möchte. Für schwerere Fahrzeuge zahlt man die sogenannte Schwerlastabgabe. Unsere gewählte Route führte uns über den San Bernardino Pass – eine landschaftlich reizvolle und gut ausgebaute Strecke, die nur selten wegen Schneefällen gesperrt ist. Am besten informiert man sich vorher auf den diversen Infoseiten oder den Seiten des ADAC.

Beim nächsten Mal werden wir uns definitiv mehr Zeit für die Schweiz nehmen. Wir sind jedes Mal zutiefst beeindruckt von der Bergkulisse, den glitzernden Seen und der grünen, abwechslungsreichen Landschaft, die an unseren Seitenfenstern vorbeizieht. Zahlreiche Möglichkeiten für ausgedehnte und anspruchsvolle Wanderungen lassen unser Herz höherschlagen und am liebsten würden wir hier noch ein paar Tage verweilen. Tatsächlich sind die Preise für die Campingplätze in der Schweiz oft auch gar nicht so hoch, wie man zunächst annehmen würde. Diese Plätze liegen häufig in herrlichen Bergpanoramen, die den Aufenthalt unvergesslich machen.

Auf dem Weg durch die Schweiz.




Die Fahrt über den San Bernardino Pass war ein Erlebnis für sich, mit fantastischen Ausblicken, die jede Kurve zu einem besonderen Moment machten. Die Straße schlängelte sich durch die beeindruckende Berglandschaft, und wir legten einen Stopp auf einem Rastplatz hoch über dem Tal ein. Dort kochten wir uns ein Mittagessen aus unseren italienischen Leckereien und genossen die herrliche Aussicht vom Picknicktisch des Rastplatzes aus. Die klare Alpenluft und die imposante Kulisse machten diesen Moment besonders. Ein großer Vorteil, wenn man seine eigene Küche an Bord hat!

Traumhafte Landschaften am Bodensee

Der Bodensee begrüßte uns mit herrlich warmem Wetter und einer traumhaften Kulisse. Im Hintergrund ragten die schneebedeckten Alpen empor, die wir kurz zuvor überquert hatten, während uns der See selbst mit seinem glitzernden Wasser und den sanften Wellen entgegenlachte. Unser Campingplatz, das Wirtshof Resort, war unser perfekter Einstieg, um wieder gedanklich in Deutschland anzukommen und uns nach einem Jahr im Ausland wieder zu akklimatisieren. Er bot direkte Wanderrouten für uns und unseren Hund Willi, die wir begeistert erkundeten.

Ein unvergesslicher Moment war der Anblick des majestätischen Zeppelins, der über den See glitt – ein Blick, den wir hoch oben auf dem Hügel beim Gehrenbergturm genossen und der uns in Staunen versetzte und die Weite des Himmels zur Geltung brachte. Nach der ausgiebigen Wanderung entspannten wir in der schönen Saunalandschaft des Campingresorts, wo wir die Anstrengungen des Tages ablegen und die wohltuende Wärme genießen konnten. Zum krönenden Abschluss genossen wir ein köstliches Spargelgericht im Restaurant des Campingresorts. Pünktlich zur Erntezeit empfing uns Deutschland mit Erdbeeren und Spargel am Bodensee und dem üppigen Grün des Frühlings – etwas, das wir in Griechenland vermisst hatten.

Traumhaftes Alpenpanorama am Bodensee.

Ein Jahr voller Abenteuer geht zu Ende

Unsere Rückreise nach Deutschland war ein wunderbares Erlebnis, das uns durch die malerischen Landschaften Italiens, die historische Stadt Florenz, die beeindruckenden Bergkulissen der Schweiz und schließlich zum idyllischen Bodensee führte. Mit Hilfe der Buchungsplattform von PiNCAMP hatten wir unsere Rückreise und die Campingplätze alle bereits im Voraus gebucht. So waren wir sicher, dass wir sowohl in Florenz als auch am Bodensee einen tollen Campingplatz fest reserviert hatten. Das vereinfachte unsere Rückreise sehr und steigerte die Vorfreude auf eine entspannte Rückfahrt umso mehr.

Wir genossen die herzliche Gastfreundschaft in der Toskana, die kulturellen Schätze Florenz‘ und die schönen Ausblicke vom San Bernardino Pass in der Schweiz. Am Bodensee fanden wir mit warmem Wetter und einer traumhaften Kulisse den perfekten Ort, um wieder in Deutschland anzukommen. Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ war die gesamte Route landschaftlich wunderschön und einfach zu befahren. Wir genossen die blühenden Landschaften, klare Luft und ein Gefühl von Heimat und Ankommen machten sich breit. Wir spürten, wieder Zuhause zu sein.

Artikelbild: © stillkost/adobe stock – Panoramic view of the commercial port of Ancona

Letzte Aktualisierung: 21/06/2024
Author: Ich kenn da ne Abkürzung

Becci und Basti von “Ich kenn da ne Abkürzung” reisen seit 2022 mit ihrem Wohnmobil durch Europa. Immer mit dabei: Ihr treuer, vierbeiniger Freund “Willi”, den sie auf ihrer Reise kennenlernten und sofort ins Herz schlossen.